Star Citizen

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Star Citizen

Beitrag von Kai-Uwe » 14.10.2012, 12:07

Star Citizen ist das neue Spiel von den Machern von WingCommander, Privateer, Freelancer usw.
Es soll November 2014 rauskommen und seit dieser Woche kann man sich mit Geldbeiträgen an der Entwicklung beteiligen - woraufhin wegen des gewaltigen Ansturms sofort die Server geplatzt sind :twisted: . Auf dieses Spiel (besser gesagt ein neues Spiel dieser Art) haben viele lange gewartet.
Und es soll ohne Publisher und ausschließlich für PC entwickelt werden - Finanzierung eben über Crowdfunding und später Investoren.
Und es scheint zu funktionieren - aber seht selbst: http://www.robertsspaceindustries.com/.

Ich wünschte, sowas würde bei Cyan auch funktionieren...
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Re: Star Citizen

Beitrag von Dulcamara » 14.10.2012, 14:58

Ich wünschte, sowas würde bei Cyan auch funktionieren...
Du sprichst mir aus der Seele Kai-Uwe :keks:
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Re: Star Citizen

Beitrag von Locutus » 16.10.2012, 06:26

Guten Morgen!

Also mich erinnert es irgendwie an Star Trek Online und das Free-to-Play Konzept, mit einigen Abwandlungen. Erkunde Planeten, laufe in Raumschiff-Sektionen herum oder kämpfe dich durchs All um aufzusteigen. Soo neu isses auch wieder nicht.
Kai-Uwe hat geschrieben:Ich wünschte, sowas würde bei Cyan auch funktionieren...
Bestimmte Konzepte gab es ja zumindestens im Ansatz auch mal bei Cyan. Guck vom Balkon in die Stadt und sieh dir an was du noch haben könntest. Nur leider ist dies zuwenig und für heutige Verhältnisse nicht mehr ganz zeitgemäß.

Das Konzept des "Spendens" verstehe ich irgendwie nicht wirklich. Erst wenn genug Geld da ist, kann die Qualität, der Inhalt ... steigen. Um ehrlich zu sein, empfinde ich solche Finanzierungsmethoden als äußerst fragwürdig. Ich gebe anderen Geld, von denen ich aber nichts produktives wiederbekomme, außer das mein spieltrieb mal wieder hinreichend befriedigt wurde. :roll:

btw. Danke für die Info Kai-Uwe. Ich werde die Entwicklung beobachten, um mir ein besseres Bild zu machen. :wink:
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Re: Star Citizen

Beitrag von Kai-Uwe » 16.10.2012, 06:47

Na ja, die Spenden (das Crowdfunding) sind unter anderem dazu da, um potenzielle bereitstehende Investoren davon zu überzeugen, dass ein generelles Interesse an diesem Spiel besteht.
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Re: Star Citizen

Beitrag von Locutus » 16.10.2012, 09:42

Kai-Uwe hat geschrieben:Na ja, die Spenden (das Crowdfunding) sind unter anderem dazu da, um potenzielle bereitstehende Investoren davon zu überzeugen, dass ein generelles Interesse an diesem Spiel besteht.
Und genau das macht mir irgendwie schon Angst. Ich zahle für etwas, was es noch gar nicht gibt und verkaufe im Zweifel für den Angeklagten, ein Produkt. Nicht dass ich jetzt eine Debatte über Verkaufsstrategien, Marketing etc. anzetteln möchte ... Natürlich ist es mittlerweile, aus meiner Sicht, leider so, dass viele Games für wenig, oder aber auch schon für umsonst angeboten werden. Neben nachvollziebaren Argumenten wie z.B. etwas in einem Bundle übers Netz kaufen und Verpackungen sparen, kann ich durchaus noch nachvollziehen.

Was mich daran stört ist halt diese "Es wird sich schon ein doofer Programmierer finden, der erstmal für nix arbeitet und dann durch Spenden irgendwann mal was wiederbekommen KÖNNTE Mentalität", welche schon virtuellem Betteln gleichkommt.

btw. Ich finde das Konzept nicht gut. Für mich gibt es den entscheidenden Nachteil: Durch zwar potentielle viele Geldquellen könnten zwar viele Einnahmen entstehen, welche aber eben auch sehr unsicher sind. Qualitative Arbeit benötigt auch immer eine solide Grundfinanzierung. Was man übrigens meiner Meinung nach nach "The Path of the Shell" sehen konnte, als qualitativ hochwertiger Content, mal fix als Myst V rausgeworfen wurde.

Interesse erschließt sich nicht aus der Quelle der Einnahmen, sondern am allgemeinen Grundinteresse. Ich meine viele kaufen sich z.B. Adventures erst Monate später, weil es billiger ist. Ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der monatlich nur für Spiele 200 € ausgibt. Man sollte dann auch mal das Reallife und die wichtigen Ausgaben mit einkalkulieren. Dennoch bin ich am Produkt interessiert ...

Aaaaber, ich bin schon auf die Inhalte gespannt, um die es am Ende auch gehen wird. :wink:
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Re: Star Citizen

Beitrag von Tachzusamm » 16.10.2012, 11:21

Hallo Locutus.
Locutus hat geschrieben:[..] Ich gebe anderen Geld, von denen ich aber nichts produktives wiederbekomme, außer das mein spieltrieb mal wieder hinreichend befriedigt wurde. :roll: [..]
So ist es ja nicht. Wenn Du bei Crowdfunding "spendest", bekommst Du sehr wohl etwas zurück: Das fertige Spiel nämlich, sobald es fertig ist. Du brauchst es bei Fertigstellung dann nicht zu kaufen. Außerdem gibt's je nach Höhe der Spende noch das eine oder andere Goody (Bonbon, Leckerbissen) dazu - vergleichbar in etwa mit limited Editions bei auf bisherigem Wege veröffentlichten Spielen. Nur sind die Auflagen dort meist noch limitierter, und nach Beendigung der Crowdfunding-Phase gibt's auch keinen Nachschlag. Wer soetwas bekommt, der hat dann wirklich was Seltenes - z.B. Nachdrucke von handgezeichneten Skripten, persönlich signierte Karten, etc. Nicht speziell auf Star Citizen bezogen, sondern man findet dieses Konzept bei vielen solcherart finanzierten Spielen. Und es scheint ja gut anzukommen, also wieso nicht.
Übrigens ist Dein Geld auch nicht weg, falls das Crowdfunding den Zielbetrag nicht erreicht; Du bekommst es zurück, wenn Du das möchtest.
Locutus hat geschrieben:Und genau das macht mir irgendwie schon Angst. Ich zahle für etwas, was es noch gar nicht gibt und verkaufe im Zweifel für den Angeklagten, ein Produkt. Nicht dass ich jetzt eine Debatte über Verkaufsstrategien, Marketing etc. anzetteln möchte ... Natürlich ist es mittlerweile, aus meiner Sicht, leider so, dass viele Games für wenig, oder aber auch schon für umsonst angeboten werden. Neben nachvollziebaren Argumenten wie z.B. etwas in einem Bundle übers Netz kaufen und Verpackungen sparen, kann ich durchaus noch nachvollziehen.
Betrachte es doch vielleicht nicht als "Kaufen" oder löse Dich vom Begriff des "Bezahlens". Das Prinzip des Crowdfunding ist ja von Grund auf schon etwas anderes. Wenn mir ein Konzept gefällt (egal ob es ein Spiel ist, ein Film oder eine Maschine - auch solche Projekte werden neben vielen weiteren zunehmend per Crowdfunding finanziert), dann kann ich mit meiner Spende etwas dazu tun, dass die Idee Wirklichkeit wird. Ich finde das einen total richtigen Schritt in Richtung einer freieren Welt.
Denn außer wenn sich Leute finden würden, die ein Projekt erstmal in einer Garage fertigstellen können - und das ist heute schwieriger als früher, weil die Erwartungen gewachsen sind - müsste solch ein Projekt anderweitig vorfinanziert werden, damit die Programmierer derweil etwas zu futtern haben. Mit anderen Worten: Es müssen Publisher vorfinanzieren. Und wenn dieser Fall eintritt, kommt es oftmals dazu, dass die das Projekt als Produkt sehen, nicht als tolle Idee ansich, sondern als weiteres Futter für die Aktionäre, mit der Folge, dass sie sich einmischen und Freiheiten der Entwickler unterdrücken, weil sie meinen, sie könnten die Markchanchen besser einschätzen. "Nein, baut nicht so viele Puzzles rein, und Story ist öde, baut mehr Action rein, dafür können wir viel mehr Leuten Kohle abziehen."

Locutus hat geschrieben:Was mich daran stört ist halt diese "Es wird sich schon ein doofer Programmierer finden, der erstmal für nix arbeitet und dann durch Spenden irgendwann mal was wiederbekommen KÖNNTE Mentalität", welche schon virtuellem Betteln gleichkommt.
Siehe oben. Außerdem, doofe Programmierer taugen nichts. ^^
Davon abgesehen werden die Programmierer natürlich bezahlt - sonst müsste man ja nicht vorher Geld zusammensuchen.
Natürlich braucht man bei Crowdfunding-Projekten erstmal im Vorfeld ein bisschen was, das man zeigen kann. Das muss man natürlich erstmal finanziert bekommen, um seine Leute bezahlen zu können. Im speziellen Fall des Star Citizen-Projektes hat der Entwickler, Chris Roberts, eine Menge eigenes Geld reingesteckt (er hatte wohl an Wing Commander und anderen Spielen gut verdient und etwas übrig). Und so läuft das auch bei anderen Projekten. Erstmal selbst ein bisschen investieren, dann präsentieren, und bei genügend großer Beliebtheit oder Nachfrage mit der eigentlich teuren Realisierung beginnen. Auch marketingtechnisch eine viel bessere Idee als ein Spiel ins Blaue hinein bis zum Gold-Status durchzuziehen, hunderttausende Kopien in die Läden zu karren und dann vielleicht eine Bauchlandung zu erleiden, wenn es nicht wie erhofft gekauft wird.

Locutus hat geschrieben:btw. Ich finde das Konzept nicht gut. Für mich gibt es den entscheidenden Nachteil: Durch zwar potentielle viele Geldquellen könnten zwar viele Einnahmen entstehen, welche aber eben auch sehr unsicher sind. Qualitative Arbeit benötigt auch immer eine solide Grundfinanzierung. Was man übrigens meiner Meinung nach nach "The Path of the Shell" sehen konnte, als qualitativ hochwertiger Content, mal fix als Myst V rausgeworfen wurde.
Was ist an der Finanzierung unsicher? Es wird ein Finanzierungsziel gesetzt, das erreicht werden muss. Wird es nicht erreicht, wird das Projekt gecancelt und es ist kein Schaden entstanden außer dem Aufwand bis zur Vorab-Präsentation. Die "Investoren", bezeichnen wir die Spender mal so, können ihr Geld zurückbekommen. Wird das Ziel aber erreicht, ist der Betrag oftmals noch viel höher als geplant (Beispiel: Double Fine Adventure oder Broken Sword 5).
Locutus hat geschrieben:[..]Ich meine viele kaufen sich z.B. Adventures erst Monate später, weil es billiger ist. Ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der monatlich nur für Spiele 200 € ausgibt.[..]
Das braucht man ja auch nicht. 50 € reichen völlig. *g*
Vielleicht unterschätzt Du den Markt, aber es gibt sehr viele, die Spiele kaufen, wenn sie neu sind und sobald sie erscheinen. Hängt vom Interesse ab. Bei der Myst-Reihe hab ich das getan, weil ich interessiert war. Da stand ich schon vor dem Regal, noch bevor die Lieferung ganz ausgepackt war. Klar, manche Spiele sind weniger interessant, da warte ich auch schon mal, bis es in der Software-Pyramide liegt - aber genau dieses Interesse lässt sich mit dem Crowdfunding-Prinzip ja im Vorfeld gut abschätzen.

Am Ende braucht Chris Roberts natürlich auch noch Investoren, um kontinuierlich neue Inhalte einbauen zu können - aber die würdest Du, wenn man Deiner Ansicht folgt, noch viel früher brauchen. Ich bezweifle, dass das einfacher wäre. Zwar hat Cyan es mit Myst Online auf die Art zunächst geschafft, ist aber leider später damit gescheitert, da sich erst beim fertigen Projekt herausstellte, dass der Anklang geringer war als erhofft.

P.S.: Es sind übrigens schon über 40% des angestrebten Ziels erreicht. ^^
Forscher haben herausgefunden, sind dann aber wieder hineingegangen.
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Re: Star Citizen

Beitrag von Locutus » 16.10.2012, 15:02

Moin Moin Tach,

das ist ja mehr Text, als ein Borg erlaubt. :D Aber zur Diskussion, die durchaus einleuchtend ist und hoffentlich neue Konzepte besser erläutert ... :wink:
Tachzusamm hat geschrieben:
Locutus hat geschrieben:[..] Ich gebe anderen Geld, von denen ich aber nichts produktives wiederbekomme, außer das mein spieltrieb mal wieder hinreichend befriedigt wurde. :roll: [..]
So ist es ja nicht. Wenn Du bei Crowdfunding "spendest", bekommst Du sehr wohl etwas zurück: Das fertige Spiel nämlich, sobald es fertig ist. Du brauchst es bei Fertigstellung dann nicht zu kaufen. Außerdem gibt's je nach Höhe der Spende noch das eine oder andere Goody (Bonbon, Leckerbissen) dazu - vergleichbar in etwa mit limited Editions bei auf bisherigem Wege veröffentlichten Spielen. ... Übrigens ist Dein Geld auch nicht weg, falls das Crowdfunding den Zielbetrag nicht erreicht; Du bekommst es zurück, wenn Du das möchtest.
Ich mache mal aus meiner Spende eine Investition. Ich gebe Geld und bekomme etwas dafür, das Spiel. Soweit ist es für mich nachvollziehbar. Je nach Höhe bekomme ich etwas "anderes". Und hier ist es wieder wie beim Free-to-Play Konzept. Ich habe bis zu einem bestimmtem Level freie Hand und kann je nach Bedarf weiteren, spezielleren Content erhalten. Es liegt an mir, ob ich z.B. Kleidungsstücke mit bestickten Motiven, oder eben nur eine einfarbige Uniform haben möchte. Free ist eben leider auch Werbung!

Wenn etwas nicht klappt und ich mein Geld zurückbekommen kann, muss, oder wie auch immer, bin ich als Europäer irgendwie immer mißtrauisch. Geld zurück Garantie Versprechungen, ohne irgendeine Firma zu benennen.

Mal eine Gegenfrage: Wie soll sowas als "Kleinaktionär" auf internationaler Basis rechtlich geregelt sein?
Tachzusamm hat geschrieben:
Locutus hat geschrieben:Und genau das macht mir irgendwie schon Angst. Ich zahle für etwas, was es noch gar nicht gibt und verkaufe im Zweifel für den Angeklagten, ein Produkt. Nicht dass ich jetzt eine Debatte über Verkaufsstrategien, Marketing etc. anzetteln möchte ... Natürlich ist es mittlerweile, aus meiner Sicht, leider so, dass viele Games für wenig, oder aber auch schon für umsonst angeboten werden. Neben nachvollziebaren Argumenten wie z.B. etwas in einem Bundle übers Netz kaufen und Verpackungen sparen, kann ich durchaus noch nachvollziehen.
Betrachte es doch vielleicht nicht als "Kaufen" oder löse Dich vom Begriff des "Bezahlens". Das Prinzip des Crowdfunding ist ja von Grund auf schon etwas anderes. Wenn mir ein Konzept gefällt (egal ob es ein Spiel ist, ein Film oder eine Maschine - auch solche Projekte werden neben vielen weiteren zunehmend per Crowdfunding finanziert), dann kann ich mit meiner Spende etwas dazu tun, dass die Idee Wirklichkeit wird. Ich finde das einen total richtigen Schritt in Richtung einer freieren Welt.
Wenn ich etwas nicht kaufe, aber etwas spenden kann, sozusagen damit dem gemeinwohl diene, ist es eben doch auf einer gewissene Ebene etwas Open Source. Das unterstütze ich durchaus, aber wiederum nicht, dass durch das eigene Einbringen Kapital geschlagen wird. Damit es nicht zu politisch wird an dieser Stelle: Eine Welt wird nicht freier, wenn die nötigen Mittel einfach nur umverteilt werden. Das lehrten uns schon Geschichtsbücher ...
Tachzusamm hat geschrieben:Denn außer wenn sich Leute finden würden, die ein Projekt erstmal in einer Garage fertigstellen können - und das ist heute schwieriger als früher, weil die Erwartungen gewachsen sind - müsste solch ein Projekt anderweitig vorfinanziert werden, damit die Programmierer derweil etwas zu futtern haben. Mit anderen Worten: Es müssen Publisher vorfinanzieren. Und wenn dieser Fall eintritt, kommt es oftmals dazu, dass die das Projekt als Produkt sehen, nicht als tolle Idee ansich, sondern als weiteres Futter für die Aktionäre, mit der Folge, dass sie sich einmischen und Freiheiten der Entwickler unterdrücken, weil sie meinen, sie könnten die Markchanchen besser einschätzen. "Nein, baut nicht so viele Puzzles rein, und Story ist öde, baut mehr Action rein, dafür können wir viel mehr Leuten Kohle abziehen."
Das Publisher vorfinanzieren, ist soweit richtig. Zuerst wird jedes noch so tolle Spiel auf dem Außenseitermarkt, auch nur als Produkt angesehen. Von irgendwas muss die Firma ja auch leben können bzw. sich für größere Projekte vergrößern. Spiele verkaufen sich aber schon immer aufgrund von innovativen Ideen. Ich meine aus heutiger Sicht würde sich wirklich niemand Uru zulegen, da es vergleichbar bessere Konzepte gibt. Oder die Gilde, die bei jedem Klick zuviel crasht etc.
Es sind eben auch immer die Pionierspiele, welche zum Erfolg beitragen.
Gerade bei Adventures muss man sich auch mal vor Augen führen, dass das goldene Zeitalter längst vorüber ist und man Kompromisse eingehen muss, um es für eine breitere Masse schmackhaft zu machen. Ich kann nur von mir reden, aber wenn ich in meinem persönlichen Umfeld so horche, was gespielt wird, bin ich als Rätselheini schon fast ein Exot.

Dann erscheinen eben Spiele, welche dir als eingefleischter Fan die Haare zu Berge stehen lassen. Maximal 1 Woche und man ist durch und hat teils noch nicht mal die Logik der Rätsel kapiert, weil nur noch durch wildes probieren weiterkommt.

Tachzusamm hat geschrieben:
Locutus hat geschrieben:Was mich daran stört ist halt diese "Es wird sich schon ein doofer Programmierer finden, der erstmal für nix arbeitet und dann durch Spenden irgendwann mal was wiederbekommen KÖNNTE Mentalität", welche schon virtuellem Betteln gleichkommt.
... Davon abgesehen werden die Programmierer natürlich bezahlt - sonst müsste man ja nicht vorher Geld zusammensuchen.
Natürlich braucht man bei Crowdfunding-Projekten erstmal im Vorfeld ein bisschen was, das man zeigen kann. Das muss man natürlich erstmal finanziert bekommen, um seine Leute bezahlen zu können. Im speziellen Fall des Star Citizen-Projektes hat der Entwickler, Chris Roberts, eine Menge eigenes Geld reingesteckt (er hatte wohl an Wing Commander und anderen Spielen gut verdient und etwas übrig). Und so läuft das auch bei anderen Projekten. Erstmal selbst ein bisschen investieren, dann präsentieren, und bei genügend großer Beliebtheit oder Nachfrage mit der eigentlich teuren Realisierung beginnen. Auch marketingtechnisch eine viel bessere Idee als ein Spiel ins Blaue hinein bis zum Gold-Status durchzuziehen, hunderttausende Kopien in die Läden zu karren und dann vielleicht eine Bauchlandung zu erleiden, wenn es nicht wie erhofft gekauft wird.
Wenn bereits Kapital vorhanden ist, brauche ich doch kein weiteres Geld oder? Ist irgendwie widersprüchlich für mich. Das man erstmal testet, ob überhaupt ein Interesse an einem Produkt besteht, ist ja soweit nicht wirklich was Neues. Das ist eigentlich Grundwissen jeglicher Handelsschulen, seit eh und je.
Risiko gehört zum Spiel dazu. Nicht alles was man produziert, wird auch ein Erfolg. Ist u.a. in der Musik - und Filmindustrie auch nicht anders. Von daher bilden sich immer größere Konzerne, um überhaupt noch überlebensfähig zu bleiben. Das unter diesem Einheitsbrei auch Konzepte leiden können, steht natürlich außer Frage.
Tachzusamm hat geschrieben:
Locutus hat geschrieben:[..]Ich meine viele kaufen sich z.B. Adventures erst Monate später, weil es billiger ist. Ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der monatlich nur für Spiele 200 € ausgibt.[..]
Das braucht man ja auch nicht. 50 € reichen völlig. *g*
Vielleicht unterschätzt Du den Markt, aber es gibt sehr viele, die Spiele kaufen, wenn sie neu sind und sobald sie erscheinen. Hängt vom Interesse ab. Bei der Myst-Reihe hab ich das getan, weil ich interessiert war. Da stand ich schon vor dem Regal, noch bevor die Lieferung ganz ausgepackt war. Klar, manche Spiele sind weniger interessant, da warte ich auch schon mal, bis es in der Software-Pyramide liegt - aber genau dieses Interesse lässt sich mit dem Crowdfunding-Prinzip ja im Vorfeld gut abschätzen.
Eben, es sind Fans die es kaum erwarten können, ihre Lieblinge sofort zu kaufen. Ich habe ab/nach Uru auch alles sofort gekauft. Aber eben auch deswegen, weil ich in die Community verwurzelt war. Ohne Neues, Hilfen, wird es langweilig, also bleibt man auf Draht. Im Normalfall braucht man nur etwas warten, ca. 1/2 Jahr und man bekommt es schon für Low.
Der Rest vom Schützenfest, kauft es eben wenn die Preise stimmen, oder die ganz Harten, tauschen Spiele ... um erstmal zu schauen.
Tachzusamm hat geschrieben:Zwar hat Cyan es mit Myst Online auf die Art zunächst geschafft, ist aber leider später damit gescheitert, da sich erst beim fertigen Projekt herausstellte, dass der Anklang geringer war als erhofft.
Meine Meinung zum Scheitern: Cyan war einfach nicht flexibel genug, um zeitgemäße Mechanismen in Sachen Uru, Myst Online umzusetzen. Aber die Gründe für fehlende Finanzen sind längst bekannt und diskutiert worden.
Wenn ich neben The Elder Scrolls, Civilization & Co. sehe, so sind Tools für den Weltenbau gleich mitgeliefert worden. Dadurch wurde die Qualität nicht nachträglich verschlechtert. Im Gegenteilt, ich habe selten solche kreativen und wirklich guten Modder gesehen, wie z.B. bei TES. Manches wurde auch zum Addon uvm. und die Kassen klingelten, erfolgreich!
Ich persönlich wünsche mir von daher von ganzem Herzen, dass es irgendwann mal ein Uru Live 2 gibt, bei dem alle negativen Erfahrungen abgestellt sind.
Tachzusamm hat geschrieben:Am Ende braucht Chris Roberts natürlich auch noch Investoren, um kontinuierlich neue Inhalte einbauen zu können - aber die würdest Du, wenn man Deiner Ansicht folgt, noch viel früher brauchen. ...
P.S.: Es sind übrigens schon über 40% des angestrebten Ziels erreicht. ^^
Warten wir es einfach ab und ich glaube da sind wir uns einig: Herkömmliche Pappkartönchen gehören fast der Vergangenheit an. Es wird sich in der Praxis zeigen, welches Konzept sich am Ende durchsetzen wird. Der psychologische Aspekt, der absolut nicht käuflich ist, spielt auch eine nicht unwichtige Rolle.

Ich bin gespannt wie es sich entwickelt. Vielleicht wird ja der eine oder andere Punkt des Mißtrauens dann durch Tatsachen widerlegt. Im Web sieht vieles anders aus, als es in der Realität ist ... :wink:
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Re: Star Citizen

Beitrag von Kai-Uwe » 16.10.2012, 17:17

Falls es übersehen wurde: es wird keinen Publisher geben, da Chris Roberts von diesen die Nase voll hat (und wir wissen doch alle, wie es Cyan mit UbiSoft erging). Roberts ist nicht umsonst vor ca. 10 Jahren vorübergehend aus der Spielebranche ausgestiegen.

Ausserdem muss niemand Geld spenden. Jeder kann dieses Spiel dann, wenn es fertig ist, auch so kaufen.

Mit einer Geldspende hat man nun jedoch die Chance mitzuhelfen, dass dieses Spiel auch tatsächlich fertiggestellt wird - ohne einen dreinredenden Publisher, ohne das Spielbarkeit auf einer uralten Konsole gewährleistet sein muss usw. Wenn Dir der Gegenwert für eine Geldspende zu gering erscheint - dann spende halt nicht.
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Re: Star Citizen

Beitrag von Locutus » 16.10.2012, 21:59

Kai-Uwe hat geschrieben:Ausserdem muss niemand Geld spenden. Jeder kann dieses Spiel dann, wenn es fertig ist, auch so kaufen.

Mit einer Geldspende hat man nun jedoch die Chance mitzuhelfen, dass dieses Spiel auch tatsächlich fertiggestellt wird - ohne einen dreinredenden Publisher, ohne das Spielbarkeit auf einer uralten Konsole gewährleistet sein muss usw. Wenn Dir der Gegenwert für eine Geldspende zu gering erscheint - dann spende halt nicht.
Das war eine klare Aussage Kai-Uwe und hat einige Unklarheiten beseitigt. :wink:
btw. Ich habe die Seite auf facebook aboniert, da ich persönlich dort alle möglichen Infos gebündelt habe. Ganz praktisch bei dem enormen Informationsfluss der heutigen Zeit. Alternativ wird u.a. auch Twitter, Google + ... angeboten.

Zum Spiel ... Hmm, gibt es irgendwo die genaueren Systemvorraussetzungen, oder finde ich es gerade nicht?
Optisch erinnert es mich für den Moment an Star Trek Online, wo ich ab und zu aktiv bin. Allerdings scheint man mehr interagieren zu können, als nur einfach mit dem Equipment zu spielen. Ich möchte den Tag aber nicht vor dem Abend loben und beobachte das Spiel erstmal ...
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Re: Star Citizen

Beitrag von Kai-Uwe » 16.10.2012, 23:22

Hallo Locutus!

Stöbere doch mal ein wenig auf der Homepage http://www.robertsspaceindustries.com/ herum.

Besonders der heutige Blogartikel hier http://www.robertsspaceindustries.com/draft-faq/ nimmt schon einiges voraus, was in einem in Bälde erscheinenden FAQ stehen wird. Unter anderem steht da auch etwas über die Systemvoraussetzungen, was aber zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht viel aussagt, da in den nächsten 2 Jahren daran noch viel optimiert werden wird.

Allerdings gilt bei Spielen von Chris Roberts immer: Wer dann einen HighEnd-PC besitzt, wird den endlich mal an die Grenzen bringen können :twisted: .
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Re: Star Citizen

Beitrag von Kai-Uwe » 18.10.2012, 20:41

So, die 1 Mio. $-Grenze ist überschritten. Die zweite Million wird wohl innerhalb der gesetzten 30 Tage auch noch erreicht werden, vielleicht auch noch mehr.
Wir werden uns wohl tatsächlich auf ein neues Spiel von Chris Roberts im "WingCommander-Universum" freuen dürfen.
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Re: Star Citizen

Beitrag von Tachzusamm » 26.10.2012, 18:30

Sie haben's erreicht; 2 Mio. Dollar sind zusammengekommen. Das heißt, es geht offiziell los.

Chris Roberts hat nämlich zusätzlich zum eigenen Crowdfunding auf der Webseite später doch noch das Projekt auch bei Kickstarter angemeldet - und beide Summen zusammen ergeben jetzt die für den Start benötigte Summe.

http://www.robertsspaceindustries.com/c ... comm-link/

Ich bin ja gespannt.
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Re: Star Citizen

Beitrag von Kai-Uwe » 08.11.2012, 22:02

Die 3 Mio. $ Grenze ist geknackt. Mal schauen, ob in den verbliebenen 11 Tagen auch noch die 4 Mio. zu schaffen sind.

Und es wird demnächst ein paar nette Goodies geben: http://www.robertsspaceindustries.com/3 ... s-roberts/ :D
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Re: Star Citizen

Beitrag von Kai-Uwe » 19.11.2012, 22:48

Das Crowdfunding wurde heute 20.00 Uhr erfolgreich beendet. Über 6,2 Mio. Dollar an Spenden kamen insgesamt zusammen :respekt: !

Da bleibt mir nur noch zu sagen: Wenn jemand von euch in ca. 2 Jahren dann dabei ist, lade ich zu einem Rundflug durch die Galaxis in meiner "Connie" ein :mrgreen:

Edit: Link geändert, da die RSI-Website mittlerweile wieder läuft.
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Re: Star Citizen

Beitrag von Kai-Uwe » 30.08.2013, 23:42

Ich war ja am 24.8. dabei beim Live Event im Alten Wartesaal in Köln...

Fotos können das nicht annähernd rüberbringen, was da abging mit ca. 1200 Teilnehmern.
Schaut bei Interesse einfach mal das Video des Live Streams an. Ist, zugegeben, sehr lang - aber man kann sich ja durchzappen. Hier geht's lang: Klick

Seit heute Nacht ist ja mit dem Hangar-Modul nun der erste spielbare Teil von Star Citizen verfügbar (wenn auch noch in einem sehr frühen Pre-Pre-Alpha Stadium), jedoch schon sehr sehenswert.
Hier mal ein Beispielvideo (nicht mein Hangar): http://www.youtube.com/watch?v=uqwsG15L1NI
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