Also drei Bücher habe ich gefunden
Darunter eins, was mir in meiner Sammlung noch fehlte:
"Die Geschichte von Me'erta"
Und wen es interessiert, hier ist der deutsche Text:
Die Geschichte von Me'erta - aus dem Buch 28B.
Übersetzt von: Nick
Erster Entwurf
Eines Tages im 196. Jahr der Herrschaft Me'ertas kam seine Mutter Jolatha zu ihm in sein Schlafgemach. In der ganzen Stadt war Me'erta für seine Vorliebe für Frauen sehr gut bekannt. Und niemand kannte diese Schwäche (Unfähigkeit auswählen zu können, sollte es vielmehr heißen) besser als seine Mutter. Jolatha brachte Ramel mit, eine Frau, die den Baum anbetete. Ramel war in ganz D'ni für ihre Schönheit bekannt, besonders bei denen, die den Baum anbeteten, und ganz besonders bei den Königen (der Plural "Könige" wird hier verwendet, obwohl ich nicht weiß warum - vielleicht war der Palast der Könige oder ihre gesamte Geschichte gemeint, ich bin nicht ganz sicher).
Aber obwohl der König alles in D'ni haben konnte, was er wollte, Ramel jedoch wurde ihm bis jetzt durch seine Mutter vorenthalten. Und nun bot sie Ramel ihrem Sohn an, im Tausch gegen ihre eigenen Absichten.
"Doch was sind Eure Absichten?" fragte der König, "glaubt Ihr etwa, dass ich so töricht bin, Euch für nichts weiter als eine Frau alles zu geben, was Ihr wollt?"
"Natürlich nicht, mein Sohn. Aber wie du weißt, hast du schon seit vielen Jahren ein Auge auf Ramel geworfen. Du hast mit deinen Beratern gesprochen und dir überlegt, wie du an sie herankommen könntest. Aber du warst bis heute nicht fähig, sie dir auch nur ein Mal näher anzusehen. Bis zu diesem Tag, an dem ich sie mit zu dir brachte. Also glaube nicht, dass ich so dumm bin, zu glauben, dass diese Frau eine alltägliche Frau ist."
"Ihr habt die Wahrheit gesprochen. Wenn ich mir sie nun so ansehe, hätte ich sie mir niemals schöner vorstellen können. Sie ist wie ein Kunstwerk, absolut makellos. Aber dennoch, glaubt Ihr wirklich, dass ich Euch alles gäbe, was ihr verlangt, auch für eine solche Frau?"
Jolatha war also sehr gerissen (?) und Me'erta begehrte (?) Ramel. Und Jolatha brachte die Frau jeden Tag in das Schlafgemach des Königs und jeden Tag bot sie die Frau Ramel ihrem Sohn an, im Tausch gegen ihre eigenen Absichten.
Und als die Nächte vergingen, wurde Me'erta unzufrieden mit denen, die er bereits gehabt hatte. Er wurde der Frauen überdrüssig, die in sein Schlafgemach kamen, denn keine von ihnen konnte es mit Ramel aufnehmen, die seine Mutter ihm weiterhin vorenthielt. Und schließlich konnte er den Argumenten seiner Mutter nicht länger widerstehen.
Und Jolatha kam mit Ramel in sein Schlafgemach. Und König Me'erta begann zu sprechen.
"Die Frau hat mein Leben ruiniert. Es gibt in all meinen Welten keine wie sie und Ihr bringt sie Nacht für Nacht in mein Zimmer. Alle Frauen, die ich schön fand, sind im Vergleich mit ihr verblichen und ich habe einfach keinen Spaß mehr an ihnen. Deshalb bin ich mit nichts anderem mehr zufrieden und ich werde erst zufrieden sein, wenn diese Frau mir gehört. Um was also bittet Ihr mich? Was auch immer es ist, ich werde es Euch geben, darauf habt Ihr mein Wort."
"Nun gut, mein Sohn. Ich werde morgen mit dir reden."
Und Jolatha übergab Ramel, die zu den Baumanbetern gehörte, ihrem Sohn. Und seit diesem Tag gehörte Ramel König Me'erta.
Im Morgengrauen des nächsten Tages kam Jolatha zu Me'erta, als er noch schlief, und erzählte ihm von seinen Absichten.
"Die Gilde der Schreiber hat schon seit langer Zeit ihre Regeln, ihre Beschränkungen und ihre althergebrachten Eide. Aber du, mein Sohn, bildest dir ein, dass diese Worte nun veraltet sind und nicht mehr dem Weg unseres Volkes entsprechen. Ri'neref war für sie verantwortlich und sie sind wie ein Strick (?) um unseren Hals, der immer enger wird und uns von weiteren Fortschritten abhält. Es ist an der Zeit, dass wir befreit werden."
Me'erta war verwirrt. "Aber es gibt niemanden, der dies zugeben würde. Der Eid ist wie Stein. Er kann niemals verändert werden, denn er wurde noch nie verändert. Und trotzdem bittest du mich nicht nur, den Eid zu ändern, sondern widersprichst auch noch den Dingen, die er besagt?"
Und dann wurde Jolatha wütend. "Bist du so töricht? Glaubst du, ich verlange von dir, das Unmögliche zu tun? Es gibt nur einen Umstand, der geändert werden muss. Einen Umstand, der uns eines gibt: Freiheit. Es sind die D'ni, die die Kunst so erschaffen haben, wie wir sie kennen, und nicht Yahvo. Denn, und das ist die Wahrheit, wir sind es, die die Regeln der Kunst bestimmen können, und nicht die althergebrachten religiösen Schriften."
"Sie werden es als Blasphemie ansehen", antwortete der König, "aber ich werde tun, was du sagst."
Und so sprach König Me'erta vor der Gilde der Schreiber. Seine Worte waren gut gewählt, vieles übernahm er von seiner Mutter, und seine Argumente waren stark, denn auch sie hatte er von Jolatha. Und er bemühte sich sehr, denn es gab für ihn keine andere Frau als Ramel und sie war die Frau, für die er lebte.
Es gab zwar viele aus der Gilde der Schreiber, die sich leicht von den mitreißenden Worten des Königs überreden ließen, doch es gab einen, den er nicht überzeugen konnte. Großmeister Tremal war sehr alt, aber seine Weisheit war noch immer seinem Alter voraus. Und seine Entscheidung war hart (das verwendete Wort entstammt der Bezeichnung eines besonderen Steins, der als der härteste und unbeweglichste galt) und er ließ sich durch nichts davon abbringen.
"Niemals werden wir das ändern, was Ailesh in den Eiden schrieb. Niemals werden wir das ändern, was wir seit Generationen ausgesprochen haben. Niemals werden wir es zulassen, dass ein großer Riss durch die große Mauer unserer Gilde führt. Denn es ist Terahnee, nach dem Ihr sucht. Aber ist Terahnee nicht der Grund, warum wir existieren?"
Tremal konnte die Pläne Jolathas aus den Worten des Königs heraushören. Und Tremal wusste, dass wenn die alten religiösen Schriften nicht ihr Schicksal bestimmten, die Herzen der Männer regieren würden und nichts Jolatha mehr an der Ausführung ihrer Pläne hindern könnte.
Und so stellte sich Tremal drei Tage lang gegen die Worte des Königs. Drei Tage lang kehrte der König in seinen Palast zurück und nahm neue Worte seiner Mutter entgegen. Drei Tage lang entbrannte Jolathas Zorn gegen Tremal und wurde immer stärker.
Und so kam es am vierten Tag, als der König nicht mehr in der Gilde willkommen war, dass Großmeister Tremal an einem Baum hängend aufgefunden wurde, sein Körper von Blut bedeckt.
Der König war traurig, als er davon erfuhr, denn in seinem Herzen empfand er keine Feindschaft gegen Tremal. Doch als Jolatha die Neuigkeit erfuhr, war sie außer sich vor Freude und befahl dem König, der Gilde der Schreiber anzuordnen, dass der Eid geändert und damit ihren eigenen Absichten Genüge getan werden solle.
Aber es begab sich, dass der Tod Tremals in der Gilde zu großem Selbstvertrauen führte. Einstimmig verurteilten sie das Böse, das ihren Großmeister getötet hatte, und schworen, dass die Eide ihrer Gilde niemals geändert werden würden und es darüber keine weiteren Diskussionen mehr gäbe.
Also schmiedete Jolatha andere Pläne, denn sie wusste, dass selbst sie diese fest entschlossenen (dasselbe Wort, das oben für den gehärteten Stein verwendet wurde) Gildenmitglieder nicht beeinflussen konnte.
Und König Me'erta lebte mit Ramel und war mit allen zufrieden, die danach seine Gemächer besuchten. Auch wenn er selbst im Glück schwelgte, schmiedete Jolatha weiter ihre niederträchtigen Pläne und die Stadt, in der er lebte, verfiel zusehends.
Bereit zur Vorlage für die Prüfung durch Dr. Watson