Hallo Martin!
Ich führe diesen "Thread-Mirror" mal weiter, weil ich das Thema interessant finde und vielleicht haben ja hier auch noch ein paar Leute etwas dazu zu sagen.
MVetsch hat geschrieben:Darin ist die Rede von drei Masten. Sowol auf dem Balkon als auch vom Platz vor der Hütte kann man aber nur zwei Masten sehen. Wo ist der dritte?
Gehe noch einmal auf den Platz vor der Hütte, oder besser noch ans Ende eines Steges, und sieh dich genau um. (Mit Echtzeit-3D-Grafik geht das ja.

) Es stehen wirklich drei Masten in einer Linie im Wasser.
MVetsch hat geschrieben:Und was haben die beiden Stege raus aufs Wasser für eine Bedeutung?
Wahrscheinlich wurden sie von Atrus zum Bau der Masten benötigt. Aber stelle dich einmal geduldig auf das Ende eines Steges und warte ab, ob du nicht etwas Ungewöhnliches hörst und siehst...
MVetsch hat geschrieben:Aber ich frage mich, ob ich die richtige Einstellung der Kristalle gewählt habe. Ich habe so gut wie möglich probiert Katharinas Zettel nach zu bauen. Aber auf dem Bildschirm habe ich links oben einen rot-gelblichen Fleck. Und das Bild flackert, als ob ich schlechten Empfang hätte.
Dann hast du noch nicht den richtigen "Sender" erwischt.

Möglicherweise mußt du etwas herum probieren. Halte durch und sei geduldig. Denke daran, wie lange Atrus gebraucht hat, um die Kristalle zum Funktionieren zu bringen (siehe unten).
Der Vollständigkeit halber und damit auch möglichst viele von meiner Mühe profitieren können, auch hier noch einmal die Übersetzung des Rime Journals, das man in der Bibliothek von Myst findet:
Atrus hat geschrieben:-- Rime habe ich es genannt. Ein verlassenes Zeitalter mit einer Schönheit, die ziemlich anders ist als ich es erwartet oder mir vorgestellt hatte. Die komplexen Federn aus Eis, die vom Himmel fallen, sind Ehrfurcht einflößend. Ich könnte für Stunden dasitzen und sie beobachten. Und obwohl es hier so kalt ist wie ich es niemals zuvor erlebt habe, finde ich Gefallen am Wechsel der Temperatur, der so anders ist als an jedem anderen Ort, den ich kenne.
Das vielleicht Seltsamste ist die Stille. Obwohl der Wind gelegentlich bläst - wenn er aufhört, fällt eine erstickende Stille über diesen Ort, nur unterbrochen durch die entfernten Rufe unsichtbarer Geschöpfe.
-- Ich war dreimal dort und ich bin jetzt sicher, dass dieses Zeitalter die Umgebung bietet, die ich benötige. Ich glaube, die kalte Temperatur ist erforderlich um die richtige Resonanz zu erhalten. Die Untersuchung des Aufbaus der Bücher verwirrt mich immer mehr, aber ich werde getrieben von meinem Drang zu verstehen. Der große Baum der Möglichkeiten kann niemals vollständig erfaßt werden, aber ich muß zumindest versuchen einen bestimmten Ast zu finden.
Und wenn es schon um die Gewinnung von Erkenntnissen geht, möchte ich auch die Ursache für die geheimnisvollen Lichter finden, die hier in der Dunkelheit leuchten.
-- Trotzdem ich niemals davon ausging, dass ich hier besonders schnell bauen könnte, bin ich von meinen Fortschritten doch etwas enttäuscht. Ich denke, ich werde Sirrus und Achenar sowie einige der Maschinen aus dem Selenitischen Zeitalter hierher bringen.
-- Achenar wollte lieber bei Katharina bleiben, aber Sirrus war ziemlich begeistert davon mitzukommen. Er hat die letzten paar Tage hier mit mir verbracht und mir bei den Vorbereitungen der Bauarbeiten geholfen. Auch er scheint das Eis und das kalte Wasser zu mögen. Er ist sehr an den Kristallen interessiert, die wir mitgebracht haben. Er war bisher eine große Hilfe (wie auch die Anderen) und ich hoffe, dass ich mit meinen Experimenten hier bald beginnen kann.
-- Heute Nacht haben Sirrus und ich einen wunderbaren Platz zum Beobachten der Lichter gefunden, obwohl sie sich anscheinend dazu entschlossen haben sich vor uns zu verstecken. Wir saßen für über zwei Stunden im kalten Wind, aber wir habe nichts gesehen. Es war ziemlich enttäuschend. Sirrus wird morgen nach Myst zurückkehren. Er war wirklich eine große Hilfe für mich und ich bin dankbar für seine Hilfsbereitschaft. Der schwierige Teil der Bauarbeiten ist getan, obwohl ich mir nach heute Nacht überlegt habe, dass ich gerne eine Art Beobachtungsstand hinzufügen möchte. Ich werde nicht so schnell fertig werden wie ich gehofft hatte, obwohl ich ziemlich sicher bin, dass sich die Mühe auf lange Sicht lohnt.
-- Ich habe mich zu einer Unterbrechung der Bauarbeiten entschlossen, jetzt da der Tunnel fast fertig ist, und es ist mir gelungen, einen behelfsmäßigen Raum einzurichten, in dem die Kristalle nicht angeregt werden. Ich bin eigentlich davon überzeugt, dass mit der richtigen Brechungs-Resonanz gewisse Eigenschaften der Tinte simuliert werden können. Katharina findet es immer noch absurd und denkt ich wäre verrückt, wenn ich annehme, dass ich Zeitalter durch Steine sehen könne, aber ich lasse mich durch ihren ungewöhnlichen Pessimismus nicht davon abgehalten, es zu versuchen. Ich stand auf Everdunes zu dicht vor dem Erfolg.
-- Ich bin jetzt einigermaßen sicher, dass die Temperatur tatsächlich einen Effekt auf die Kristalle hat, aber mir ist klar geworden, das Temperatur allein nicht ausreicht. Die Kälte dämpft einige der sympathischen Harmonien aber es ist ein aktiverer Entstörer erforderlich. Ich habe mir einige Geodäten mit einem reinen, geschützten, kristallinen Inneren besorgt. Dünne Scheiben der Geodäten unter jedem Kristall haben eine stabilisierende Wirkung und verstärken die reinen Frequenzen sogar. Nach zahlreichen Versuchen mit den Formen und Farben gelang es mir in einem Buch ein verschwommenes Bild zu empfangen. Obwohl die Verbindung niemals benutzbar sein wird, war doch eindeutig ein Zeitalter auf der anderen Seite zu sehen. Ich kann es kaum erwarten zurückzukehren und Katharina davon zu berichten. Ich sollte den Schacht zum Beobachtungsstand fertig stellen solange ich die Maschinen hier habe. Vielleicht morgen früh...
-- Letzte Nacht waren die Lichter wieder wunderschön. Sie hatten sich so lanmge nicht gezeigt, dass ich fast ihre Schönheit vergessen hatte... Ich muß immer noch die Ursache herausfinden.
-- Ich fühle mich ziemlich überwältigt von all dem was noch zu tun ist. Die Kristalle sind noch nicht perfektioniert, weder der Schacht noch der Beobachtungsstand oder auch nur das Labor sind fertig gestellt. Ich habe Katharina schon einige Zeit nicht mehr gesehen, und ich sehne mich danach mehr Zeit mit Achenar und Sirrus zu verbringen. Abgesehen davon sind da in meinem Hinterkopf noch die Gedanken an mein Volk und unsere verlorene Stadt.
Ich habe letzte Nacht wieder von ihnen geträumt.
Ich sah die Stadt in ihrem schlimmsten Zustand und dennoch, ihre Schönheit überwältigt mich. Sogar jetzt, wenn ich mir vorstelle wie majestätisch es vor der Zerstörung durch Veovis und A'Gaeris gewesen sein muss, verblüfft es mich und macht mich traurig. Ich bin ziemlich sicher, dass D'ni nicht tot ist, wie mein Vater glaubte. Ich bin davon überzeugt, dass es einige geben muß, die es schafften der Zerstörung zu entkommen und sogar jetzt noch in verschiedenen Zeitaltern überleben. In mir ist ein Drang zu versuchen nach D'ni zurückzukehren, um diese Überlebenden zu finden und unsere Stadt wieder richtig aufzubauen. Ich kann aber nichts tun bis ich Gewissheit über das Schicksal meines Vaters habe. Wenn mein Plan fehlgeschlagen ist, wenn ich beim Versuch ihn auf Riven festzusetzen nur ein einziges Buch übersehen habe, dann war er die ganze Zeit über frei. Wenn das wahr ist, dann ist alles was zwischen ihm und den Zeitaltern, die ich bisher geschrieben habe, steht, die Verbindung von D'ni nach Myst. So sehr ich mir auch wünsche nach D'ni zurückzukehren, ohne über meinen Vater Bescheid zu wissen kann ich es nicht riskieren, dass diese Verbindung wieder hergestellt wird.
-- Ich muss meine Vater beobachten ohne diese Verbindung wieder herzustellen. Es hat einige Jahre gedauert, und es gab viele Sackgassen, aber ich habe einen Teilerfolg errungen. Ich habe es geschafft, mithilfe von Kristallen in ein anderes Zeitalter zu sehen, es ist nur noch eine Frage der Zeit bis ich Riven sehen kann. Das hoffe ich zumindest.
Katharina wird ihre eigene Meinung zu all diesen Dingen haben und ich vermisse sie sehr. Ich werde später nach Rime zurückkehren, wenn sich meine Gedanken geklärt haben.
Ich finde es sehr interessant, diese Texte nach Uru noch einmal zu lesen. Cyan hatte schon fast drei Jahre an Uru gearbeitet bevor sie realMYST heraus brachten. Ich finde, die Anspielungen auf Kommendes sind sehr geschickt eingefügt worden aber im Rückblick recht offensichtlich, oder? Meiner Meinung nach ist das ein schönes Beispiel dafür, wie meisterhaft es Cyan versteht, die Geschichte um Atrus und D'ni immer weiter zu spinnen.