Auswertungen und Entscheidungen in Unternehmen

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TheSearcher
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Auswertungen und Entscheidungen in Unternehmen

Beitrag von TheSearcher » 12.02.2008, 22:52

Moderatorenbemerkung:
Die folgenden 10 Beiträge standen ursprünglich HIER im Thread "Kündigung GameTap Account". Da sich daraus eine eigenes Thema entwickelt hat, wurden sie abgetrennt. Der Beitrag von The Searcher bezieht sich auf Cyrons Posting, dass sich noch konkret auf das Originalthema bezieht.

Cyron hat geschrieben:
stefan.g hat geschrieben:ob das die überhaupt berührt, wage ich aber zu bezweifeln.


Ich denke damit hast du recht - vesuche mir gerade vorzustellen wie das läuft. Da sitzt eine unterbezahlte Sachbearbeiterin, mit der Aufgabe eine statistische Auswertung der Beschwerden anzufertigen. Diese wird dann von einem der Manager morgens bei einer Tasse Kaffee zur Kenntniss genommen. Was MOUL betrifft, so ist die Entscheidung gefallen, und so wird dieser Mensch diese Zeile der Statistik ohne einen weiteren Gedanken mit einem Schulterzucken hinnehmen und seinen Blick zur nächsten Zeile wandern lassen.


Mucol
------------------------

@Cyron

Für mich sprechen auch alle Indizien dafür, dass deine Beschreibung recht nahe an der Realität ist. Einfach deswegen, weil ich selber schon derartige Auswertungsfunktionen für Datenbanken geschrieben habe (wegen Informatik-Studium) und ahne, was für Mengen an statistischen Daten ein typischer Manager pro Tag auf den Tisch bekommt.

Dennoch würde ich an eurer Stelle trotz dieser depressiven Nachricht den Grund "Beendigung MOUL" bei der Kündigung explizit angeben, denn vielleicht liest es ja doch jemand durch. Schließlich gibt es Momente in der Geschichte von Uru, wo es erheblich weniger Gründe zur Hoffnung gab...
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Cyron
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Beitrag von Cyron » 13.02.2008, 00:52

Informatiker? Hallo Kollege, schade daß wir uns erst jetzt kennen lernen. Ich entwickle in C#3 und ASP.net 3.5
Na OK, das ist OT, zurück zum Thema.
Falls du auch in C# programmierst, sehen wir uns ja vielleicht bei
http://www.mycsharp.de/wbb2/
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Beitrag von Julja » 13.02.2008, 11:40

Also ich denke, man sollte nie auf eine Möglichkeit verzichten, seine Meinung kundzutun!

Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass man damit eine firmeninterne Entscheidung stark beeinflussen kann. Andererseits weiss man nie, ob an nicht doch das Zünglein an der Waage spielen kann. Und diese Möglichkeit sollte man sich doch nicht entgehen lassen. Immerhin handelt es sich bei Gametap um ein Dienstleistungsunternehmen. Und Dienstleister, die den Kundenwillen komlpett ignorieren, handeln recht unbesonnen.

Ob Gametap das nun klar ist oder wer was auf seinen Schreibtisch bekommt, kann man von außen natürlich nicht beurteilen. Aber man sollte nicht aufhören, seine Meinung zu sagen, denn sonst kann ja auch nichts bei denen ankommen - einfache Rechnung, oder?! :wink:
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Beitrag von Cyron » 13.02.2008, 17:14

Julja hat geschrieben:Und Dienstleister, die den Kundenwillen komlpett ignorieren, handeln recht unbesonnen.
AMEN!
Es wäre schön wenn Dienstleister generell das endlich mal verstehen würden. Im Prinzip sind wir, die Kunden, die Brötchengeber solcher Firmen!
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Beitrag von Stefan » 13.02.2008, 18:04

Uiuiui wirds hier pauschal ;)
Die "Dienstleister" von denen Ihr redet sind Firmen, die sich sehr wohl mit den Kundenwünschen auseinander setzen ... allerdings werden die Wünsche der "meisten" Kunden und nicht die von "wenigen" erfüllt. Nur eine Frage von Kosten Nutzen. Mir als GT wär MO:UL auch vollkommen egal, wenn nur wenige es nutzen. Und natürlich würde mich auch die Info wieviele deswegen gekündigt haben interessieren. Als Bestätigung ... dass meine Entscheidung richtig war.

Stellt euch mal vor, es käme jetzt durch die "Kündigungswelle" (so es denn eine gibt) heraus, dass das ja total schädlich fürs Geschäft war .. dannmüsste sich da wohl jemand fragen lassen .. ob er das nicht vorher mal überlegt hat...

Meine Überzeugung ist .. alle Beteiligten Firmen stecken tiefer im Geschäft drin als jeder von uns. Die wissen, welche Entscheidungen sie warum getroffen haben, welche Risiken damit verbunden sind und haben dafür siche rnicht nur 5 Minuten investiert.
Ich glaube einige Leute haben insgesamt keine Ahnung, wieviele Leute sich in Unternehmen mit nichts anderem als solchen Risikoanalysen und Auswertungen bschäftigen .. entsprechende Entscheidugnen vorbereiten und deren Auswirkungen kalkulieren, und kontrollieren :roll:
Stefan
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Beitrag von TheSearcher » 13.02.2008, 20:15

Stefan, das Problem besteht nur darin, dass sehr viele (gerade große) Unternehmen gar nicht die wirklichen Kundenwünsche kennen. Und ebensowenig sind viele Kunden in der Lage ihre Wünsche auszudrücken, weil sie häufig gar nicht wissen, was sie wirklich wollen. Das ist die traurige Wahrheit.

Ich hoffe ich muss kein Beispiel bringen

Die Methoden zur Risikoanalyse sind mir zumindest ein wenig bekannt (ich hatte ja vor wenigen Wochen Prüfung in Projektmanagement), aber allein der Volksmund drückt es schon sehr treffend aus: "Mist rein -> Mist raus". Also wenn man wenig weiß, dann kann man auch wenig analysieren.

Sogar der Professor hatte zugegeben zugegeben, dass viele Analysemethoden einem Blick in die Glaskugel gleichen.

Quantitative Analysen (also, wenn ich den Auftrag X bekomme, gibt es 10000 €, sonst gehe ich leer aus) sind noch mit einer gewissen Fehlertoleranz noch realisierbar, aber sobald ein qualitativer Faktor hinzukommt, werden sie praktisch unmöglich.

Übertragen auf das Problem MOUL heißt das: wie will man den Nutzen/Schaden aus der Schließung von MOUL beziffern? Klar, man spart soundsoviele $/Monat an Entwicklungs-/Wartungskosten für MOUL an Cyan ein (quantitative Kosten/Nutzen-Analyse), die man besser in andere Projekte investiert, aber der qualitative Faktor ist eine gewaltige Wahrsagerkugel: wie will man den Schaden beziffern, der dadurch entsteht, dass die ganzen MOUL-Fans (möglicherweise) all ihren Bekannten empfehlen, auf keinen Fall GameTap zu abonieren und sogar möglicherweise zu kündigen? Durchaus ein mögliches (wenn auch extremes) Szenario. Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird der Schaden auf Grund dieses Faktors wie groß sein?
Oder die Fans beginnen aus lauter Frust Gametap-Verarsche-Videos bei YouTube hochzuladen - wenn sie populär werden, könnte der Schaden groß werden. Auch hier wieder: wie will man Wahrscheinlichkeiten bestimmen und wie will man den Schaden beziffern, wenn es X Videos gibt, die von Y vielen Leuten gesehen wurden? Gehören die Leute überhaupt zur Zielgruppe?

Ich hoffe dies zeigt ganz offen, dass eine realistische Kosten/Nutzenanalyse nach *qualitativen* (*nicht* quantitativen) Kriterien praktisch unmöglich ist.
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Beitrag von Wetrix » 13.02.2008, 22:41

Habt ihr euch vielleicht auch mal überlegt, dass GameTap darauf spekuliert hat, dass sich durch MO:UL sehr viele Neukunden anmelden. Aber für GameTap schon lange vorher klar war, dass sie MU:OL NICHT länger als die schon vorhandenen Inhalte unterstützen werden - sie sich aber erhofften, dass ein ganz bestimmter Prozentsatz der Neukunden, die anderen Games entdecken und nutzen könnten? :roll:
Somit war das von GameTap, eine knallharte Kalkulation um Neukunden zu werben. Ich habe mich zwar jetzt auch wieder abgemeldet, war aber doch überrascht, wie groß das Angebot an Spielen bei GameTap ist!
Bestimmt bleibt der Eine oder Andere GameTap treu, obwohl MO:UL schließt! ;)

... ein Verlustgeschäft war/ist das für GameTap sicher nicht.

Wetrix
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Beitrag von TheSearcher » 13.02.2008, 23:49

@Wetrix

Eine durchaus mögliche Theorie. Ich kann auch gar nicht abstreiten, dass sie "etwas hat".

Ich halte es für plausibel, dass sie sich diese Option für den Fall, dass es mit Uru schlecht läuft quasi als "Rückversicherung" aufgehoben haben. Jedoch glaube ich nicht daran, dass dies der einzige Gedanke war, denn für meinen Geschmack wäre das eine "sehr teure" Werbekampagne. Da könnte man mit weniger Geld wahrscheinlich mehr Werbeeffekt erreichen.

Aber für die Rücksicherungstheorie spricht, dass man gerade bei riskanten Bankgeschäften auch gerne mit solchen arbeitet, um (so die Theorie) - egal wie sich der Markt entwickelt - immer Gewinn (oder zumindest kaum Verlust) zu haben.

In diesem Fall:
Uru läuft gut (viele neue Abonenten) -> Uru als Cash Cow
Uru läuft schlecht -> einige bleiben dennoch da, so dass der Verlust deutlich abgemildert wird

EDIT: Als Ergänzung: das ist nur das, was ich spontan denken würde. Vielleicht sehe ich zu sehr das Gute im Menschen, vielleicht bin ich auch im Moment zu wenig offen für eine derart radikale Theorie wie von Wetrix (letzteres ist übrigens ein sehr häufig auftretender Effekt). Seht damit in diesem Post keine seriöse Analyse, sondern lediglich die Gedanken, die mir beim Lesen von Wetrix' Beitrag durch den Kopf gingen.
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Beitrag von Hamsta » 14.02.2008, 08:24

Um die ganzen wirtschaftsgedanken noch ein wenig zu verwirren: Im offiziellen GameTap Forum wurde von Moderatoren die These aufgestellt, dass GameTap sich erhoffte die Uru Community (so richtig als Community) ins Boot zu holen. Also dass die aktiv und vor allem auch enthusiastisch in deren Foren schreibt und natürlich auch Werbung für GameTap macht ("virales marketing").
Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen :lol:
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Beitrag von Stefan » 14.02.2008, 09:30

@TheSearcher:
Wir haben keinerlei Aussagen von GT und Cyan, wieviel "Geld" (wenn es denn überhaupt in $ abgerechnet wurde) bezahlt wurde. Weder wissen wir, wieviel $ ein GT Kunde effektiv an Cyan bezahlt hat, noch wissen wir auf welcher Basis diese "Kunden" ermittelt werden. Anmeldungen in MO:UL, runtergeladene Anzahl, Kunden von GameTap. Die Konzepte können so unterschiedlich sein, dass wir keine Aussage treffen können, ob die Maßnahme GT nun viel oder wenig Geld gekostet hat. Wir wissen nicht, ob es eine teure Werbemaßnahme war oder nicht.

Dein Studium in allen Ehren. Erkläre mir doch bitte wie du darauf kommst, dass ausgrechnet die großen Firmen (die nur so groß geworden sind, weil sie erfolgreich sind, wenn man die ehemaligen staatlichen Monopolisten ausklammert, um die es in dieser Diskussion auch gar nicht geht) diejenigen sein solen, die nicht wissen, was ihre Kunden wollen. Mir erscheint, dass man hier leicht Opfer von persönlichen Erfahrungen und der medialen Berichterstattung wird. Natürlich werden große Schlagzeilen über Service-Fehler nur bei großen Firmen medial berichtet und fallen somit nur dann auf.

... Deiner Argumentation folgend haben die erfolgreichen Unternehmen nur Glück gehabt. Ich habe zum Thema Kundenmonitoring, Risikocontrolling und Marktanalyse total andere Ansichten als du. Aber mag sein, dass es daran liegt, dass ich da einen anderen Blickwinkel habe. Das Problem dieser Diskusion ist, dass sie niemanden weiterbringt.

Es kann jeder seine Ansichten haben ob und wie Unternehmen funktionieren. Sich hier dahingehend zu äußern, dass man selbst besser wüsste, wie man dieses Geschäft richtiger aufzieht, als die Leute, die es seit Jahren machen ... ist halt sehr gewagt ;) mehr wollte ich garnicht zum Ausdruck bringen.

Die Diskussion ist zwar nicht zielführend, weil ziellos .. aber erzählt eine Menge ;)
Stefan
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Beitrag von TheSearcher » 14.02.2008, 11:29

@Stefan

Ich weiß, dass es beim Thema "Kundenmonitoring" etc. es auch andere Meinungen gibt.

Ich weiß, dass dort durchaus ernsthafte Forschung betrieben wird und in Zukunft, wenn die Analyseverfahren erheblich ausgefeilter werden, mag sich auch meine Meinung zum Thema Kundenmonitoring ändern; im Moment sehe ich - ganz privat (!) - jedoch den Hauptwert des Kundenmonitoring darin, dass dieses eine pseudoobjektive Argumentationshilfe für wirtschaftliche Entscheidungen gibt, da der Effekt nachgewiesen ist, dass Menschen (also der Chef, gegenüber dem man die eigenen Ideen verteidigen muss) eher gewillt sind, Aussagen Glauben zu schenken, wenn sie mit vielen Zahlen und bunten Diagrammen untermalt sind - und die liefern die Verfahren in fast beliebig großen Massen.

Ich bleibe der Meinung, dass man bei den modernen Verfahren mehr denn je darauf schauen muss, wie die Schlüsse überhaupt entstanden. So kann man beispielsweise eine über die Jahre eine starke statistische Korrelation zwischen Geburtenanzahl und und Storchenpopulation nachweisen (und das ist noch primitivste Statistik). Dennoch besteht keinerlei direkte Abhängigkeit zwischen diesen beiden Größen - so würde ein Einsatz für mehr Naturschutz nicht die Geburtenrate erhöhen ;-) Vielmehr ist die Lebensweise, die 1970-200x entstand sowohl für den Rückgang der Störche als auch Geburten verantwortlich.

Blöderweise gibt es auch den gegenteiligen Effekt, dass statistisch Dinge gelten, die für den normalen Menschenverstand absolut unplausibel wirken (wer sich hier interessiert, google mal nach "Ziegenproblem" und überlege sich insbesondere, ob die Aussage noch gilt, wenn der Moderator *nicht* weiß, wo sich die Ziegen verstecken).

Ebensowenig behaupte ich, tatsächlich besser zu wissen, wie man das Geschäft geschickter macht ("bestenfalls" habe ich in dem erwähnten Bereich ein wenig mehr Kenntnisse, würde dafür jedoch in anderen Geschäftsbereichen aufs Peinlichste versagen, gerade in den Bereichen, die direkten Kundenkontakt verlangen, z. B. Verkauf).

Dass Großunternehmen zumindest früher viele richtige Entscheidungen getroffen haben, worauf sie groß geworden sind, ist kaum abstreitbar.

Warum gerade sie von dem Problem betroffen sind, dazu hätte ich 2 Thesen anzubieten:
1. gerade dort ganz "oben", wo die Entscheidungen getroffen werden, ist häufig (aber nicht immer!), der Zugang zu den Bedürfnisen zur Kundenzielgruppe nicht mehr da
2. bei kleineren Unternehmen sind solche Fehler schlicht und einfach ruinös

welche der Thesen (nicht ausschließend gemeint) zutrifft oder nicht, darüber kann ich nicht entscheiden - ich persönlich tendiere zu These 2 mit einem Mini-Touch 1. Allerdings liefern sie mögliche Erklärungsmodelle - und das reicht mir. Um hier eine schwer widerlegbare Argumentation zu schaffen, müsste ich umfangreich recherchieren - dazu fehlt mir Zeit und Lust. Stattdessen will ich ein paar historische Beispiele, die "nochmal gut gingen", zum Thema "Einschätzung des Kundenbedarfs" bringen:

"Die drahtlose Musikbox hat keinen denkbaren kommerziellen Wert. Wer würde für eine Nachricht bezahlen, die zu niemanden direkt gesendet wird?"
David Sarnoff über das Radio in den 1920ern

"Wer zum Teufel will schon Schauspieler sprechen hören?"
Harry Warner 1927 zur Idee des Tonfilms

"Ich glaube, es gibt einen weltweiten Bedarf an vielleicht fünf Computern."
IBM-Chef Thomas J. Watson 1943

"Die Leute werden schnell die Nase voll haben, Abend für Abend auf eine Sperrholzschachtel zu starren"
Chef von 20th Century Fox 1946 über den Fernseher

"Der gesamte Weltmarkt hat für höchstens 5000 Kopiergeräte Bedarf."
IBM gegenüber den Gründern des Kopiergeräteherstellers Xerox, 1959

"Wer braucht eigentlich diese Silberscheibe?"
Jan Timmer (Phillips-Vorstand) zur Compact Disc, 1982

"Nach sechs Wochen sind wir damit durch."
Dr.-Jo-Gerner-Darsteller Wolfgang Bahro über die RTL-Erfolgssoap "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten", 1992

Ebenso handelt es sich bei der SMS ebenfalls nur um ein "Abfallprodukt" des GSM-Standards - eigentlich nur für interne Technikerzwecke vorgesehen - kein Marktstratege hatte da irgendein Potential erwartet.

Die Liste ließe sich problemlos fortsetzen und daran ändern auch noch so ausgefeilte Kunden-Monitoring-Verfahren in meinen Augen nichts.
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Beitrag von Hamsta » 14.02.2008, 12:52

Deine Beispiele sind hauptsächlich technische Errungenschaften die es vorher in dieser Form noch nicht gab, wir reden hier von einem Computerspiel das es seit 2003 gibt.
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Beitrag von Stefan » 14.02.2008, 13:15

The Searcher ... es ist "nur" Deine Meinung... Aussagen lassen sich hier nicht pauschalisieren. Das funktioniert nur in der Theorie und Lehre. Jede Branche, sogar jedes Unternehmen macht das anders.
Thesen zu diesem Thema gibt es unendlich viele. Darüber zu diskutieren macht aber nur Sinn, wenn man sie nicht nur aus dem Lehrbuch hat.
Und bei technischen Neuheiten von einem "Kundenbedarf" zu sprechen ist auch ein ziemlich interessanter Denkansatz ... dessen Diskussion sich aber aus gleichen Gründen nicht lohnt.
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Beitrag von Julja » 14.02.2008, 20:37

Also ich finde es gerade recht interessant zu sehen, wie man sich dann doch sooo leidenschalftlich an einer sooo sinnlosen Disskussion beteiligt. :wink:

Außerdem hätte ich da noch einen ganz einfachen, wenig wirtschaftstheoretischen Aspekt einzuwerfen. Ich dachte immer, ob es bei Gametap vielleicht auch Prestigegründe gewesen wären Uru online anzubieten. Es ist immerhin das einzige Multiplayer-Game, das sie im Angebot hatten. Vielleicht haben sie es vergleichsweise "billig" bekommen und dann einfach mal geschaut, ob sie damit Eindruck schinden können. Bei den Kunden, bei der Konkurrenz... keine Ahnung... Auf alle Fälle war es dann wohl doch nicht billig genug... :weinen:

Auf in die nächste Runde! :lol:
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Beitrag von Hamsta » 19.02.2008, 18:01

Jo also hier steht ganz einfach, dass GameTap mehr zahlende Kunden erwartet hat.
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