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von Thoro » 03.05.2006, 17:47
An dieser Stelle, möchte ich noch mal etwas klarstellen, da ich irgendwie den Eindruck zu haben meine, bei manchen ein inneres Gegrummel gehört zu haben. Technisch haben wir nur die Möglichkeit das Radio als MP3 Stream und neuerdings als aac+ Stream zu senden. An diesen Vorgaben können wir nichts ändern. Ebenfalls eine technische Vorgabe ist, dass wir ohne große Störungen nur mit einer Bandbreite von etwa 80 kb/s bei mir, bzw. etwa 50 kb/s bei KlyX senden können. Auch das ist eine technische Vorgabe, die wir höchstens durch die Investition in einen teureren Internetanschluss ändern könnten. Bisher hatten wir unter MP3 nur die Möglichkeit den Stream in Mono zu senden, dafür aber mit etwas besserer Klangqualität (was ich meist bevorzugt habe) oder in Stereo mit der Klangqualität, die in etwa an ein altes Telefon herankommt (was KlyX anfangs vielmals gemacht hat). Jetzt mit aac+ haben wir die Möglichkeit euch trotz der eingeschränkten Bandbreite eine recht hohe Tonqualität in Stereo zu liefern. Am Dienstag konnten sich die ersten von der guten Tonqualität überzeugen.
Nun kam hier die Argumentation, dass es ungünstig sei, in einem Format zu senden, was von so wenig Playern unterstützt wird. Nun, das ist ganz natürlich, da aac+ viel jünger als MP3 ist, was sich allerdings auch im Klangunterschied niederschlägt. Mit der gleichen Argumentation könnte man ebenfalls behaupten, dass die Übertragung von Radio Abcado per Rauchzeichen noch viel besser sei, da es mehr Häuser mit Fenstern, als mit Computern gibt und somit das noch viel breiter unterstützt würde. Man muss also einen sinnvollen Kompromiss finden.
Ich habe diese Kompromissfindung vor ca. einer Woche mit einem ausführlichen Artikel eingeleitet zur Diskussion gestellt. Trotz des Forenausfalls gab es ca. 3 Tage Zeit sich an der Diskussion zu beteiligen, was keiner getan hat. Also haben KlyX und ich selbst versucht einen Kompromiss zu finden, der im Interesse der Hörer sein könnte. Für mich gab es dabei folgende Argumente für aac+:
a) aac+ bietet gegenüber MP3 eine deutlich hörbare, verbesserte Tonqualität, vor allem bei den oben erwähnten uns zur Verfügung stehenden Bandbreiten.
b) Bei einer Festlegung der Bandbreite auf 48 kb/s, was mit aac+ bereits einen sehr guten Klang erzeugt, können uns jetzt auch Leute mit Modem oder ISDN Verbindung relativ problemlos empfangen. Es erweitert also die Hörer-Reichweite.
c) Es gibt mehrere Player, die aac+ unterstützten, darunter mindestens einer mit deutschsprachiger Oberfläche und einer, der unter MacOS und Linux läuft, um niemanden aufgrund seiner technischen Voraussetzungen oder Sprachkenntnisse auszuschließen.
d) Die Umstellung für diejenigen, die einen neuen Player benötigen ist relativ einfach, nur einmalig zu machen und stört nicht andere Player, die der Benutzer vielleicht mehr gewohnt ist und weiterhin zum Abspielen anderer Formate nutzen kann.
Um diese Punkte zu überprüfen und eine möglichst vollständige Liste der kompatiblen Player anzufertigen, um niemanden einen bestimmten Player aufzwingen zu müssen, habe ich ca. 3 Stunden gebraucht, nochmals 2 Stunden, um die Anleitungen zu schreiben, um euch die Umstellung noch einfacher zu machen. Außerdem habe ich fast alle Programme hier bei mir installiert, um bei Problemen sofort helfen zu können.
Daher kann ich jetzt nicht ganz verstehen, wieso einige, jetzt nachdem sie sich zuvor der Diskussion enthalten haben, herumgrummeln, weil sie Radio Abacado nun nicht mehr bspw. mit dem Windows Media Player empfangen können. Nein, ich habe nichts gegen den Windows Media Player einzuwenden. Technisch, optisch und an der Bedienung gibt es eigentlich kaum etwas auszusetzen. Und nur weil das Ding von Microsoft zusammengeschraubt wurde, ist es ja nicht automatisch schlecht. Was ich aber bemängele ist, das Microsoft viele Formate einfach deswegen nicht unterstützt, weil mittlerweile fast jedes neue Format zu den von Microsoft entwickelten Formaten in Konkurrenz steht, welche man vor allem im Audiobereich gerade gewinnbringend an die Musikindustrie und ihren neu-entdeckten Musik-Downloadportalen verkaufen möchte. Ich habe nichts dagegen, dass Microsoft versucht Geld zu machen, aber eine Forderung wie "Bitte benutzt nur Formate, die auch der Windows Media Player abspielen kann." kommt gleich mit "Bitte benutzt nur Formate, die Microsoft für gut befunden hat und unterstützt damit, dass die Microsoft-Formate möglichst Standard für die Musikwelt werden."
Es ist jedenfalls in meiner Gedankenwelt etwas paradox, dass Leute, die Media Player benutzen, die nur sehr wenige Formate unterstützen, mit aller Kraft vermeiden einen technisch besser ausgestatteten Player zu benutzen und stattdessen den Content-Anbieter dazu auffordern, die Streams auf ihren Player anzupassen. Das vorab. Anderes Thema.
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Ich habe die Software Screamer Radio heruntergeladen, installiert und getestet. Ich kann bestätigen, dass auch dieses Programm problemlos den aac+ Stream empfangen kann. Außerdem bietet das Programm subjektiv gesehen bisher den saubersten Klang der Player, die ich bisher ausprobiert habe und darüber hinaus natürlich eine Oberfläche die auf den Empfang von Radio-Sendern spezialisiert ist. Ich habe das also ebenfalls in die Liste der kompatiblen Player aufgenommen.
Ich habe ebenfalls das Orban aac+ Player Plug-In ausgetestet. Es handelt sich dabei, wie der Name sagt, also nicht um einen allgemeinen DirectX Codec, sondern um ein Plug-In, welches für den WMP in Version 9 und 10 spezialisiert ist. Nachteil: Funktioniert dann nur im WMP. Vorteil: Die Gefahr von Systemkonflikten ist deutlich geringer, als bei der Installation von DirectX Codecs. Im Prinzip lässt sich das Orban Plug-In wie ein eigenständiges Programm betrachten, welches durch das Pseudo-Protokoll icyx:// angesprochen wird und dann quasi nur den WMP als Oberfläche benutzt. Subjektiv betrachtet, fand ich die Ausgabequalität etwas ungewöhnlich. Hört sich ein wenig so an, als wäre der Bass etwas ausgedünnt. Merkt man aber denke ich eh nur im direkten Vergleich. Ich habe es jedenfalls ebenfalls der Liste hinzugefügt.
Sarkasmus ... wie originell.