Microsoft will Informationstechnologie versklaven??

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Juluck
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Microsoft will Informationstechnologie versklaven??

Beitrag von Juluck » 05.11.2005, 01:35

Ich bin geschockt! :shock:

Also ich habe neulich mitbekommen, dass Microsoft nächstes Jahr ja ein neues Windows erscheinen soll. "Vista" soll das Ding wohl heißen.

Dazu habe ich interessante Dinge in Wikipedia gelesen und zwar:

http://de.wikipedia.org/wiki/Next_Gener ... uting_Base
http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Rights_Management

Also ich versteh da zwar nicht alles, aber was da für mich so durchsickert ist mal der Gedanke, dass alle Programme, die unter dem neuen Windows laufen sollen (vielleicht nicht gleich das nächste, aber so nach und nach die zukünftigen Versionen), eine Zertifizierung von Microsoft brauchen. Sprich Microsoft bestimmt, welches Programm nun ein "sicheres" Programm ist oder ein "unsicheres". Eine Zertifizierung, welche ein Programm "sicher" macht, wird natürlich nicht kostenlos sein. Und Microsoft arbeitet einfach nach dem Prinzip "Alles was nicht erlaubt ist, ist verboten".

Also wenn ich das richtig verstanden habe, dann halte ich das für Sklaverei und fühle mich meiner Freiheit in der Benutzung eines PCs beraubt.

Ich hoffe, dass Microsoft sich da selbst ins Bein schießt. Aber das werden sie wohl, so befürchte ich, nicht tun, da sie ein viel zu großes Monopol darstellen und eine viel zu große Macht in der IT-Branche besitzen. Hilfe!!

Buhu, ich werd wir wohl bald ein Apple kaufen müssen!
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Beitrag von KlyX » 05.11.2005, 07:08

Hi Juluck

Ja, das ist genauso. Du sprichst vom sogenannten TCPA Trusted Computing... Und dabei geht es nicht nur um die Zertifizierung der Software, die Hardware ist genauso betroffen. Kleine Firmen werden sich diese Zertifizierung nicht mehr leisten können... kurz: sie gehen konkurs.
Und: Wir User werden dann beobachtet und wiederum sendet MS Daten nach Hause.
Deshalb werde ich auch nie einen PC oder ein Windows kaufen, welches damit läuft...

KlyX

Wirf einen Blick in meinen Blog - und kommetiere :-)
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Beitrag von The.Modificator » 05.11.2005, 09:46

Hmmm... wenn sich das bewahrheitet, dann werde ich ganz bestimmt auf Linux umsteigen und sofort anfangen, WINE zu unterstützen.
The cake is a lie.
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Eine Erwiderung

Beitrag von Whiterider » 05.11.2005, 10:08

Shorah

Man sollte aber bei der ganzen Geschichte auch nicht vergessen, warum Microsoft sich überhaupt solche Gedanken machen muss....Es geht ja schlussendlich auch um die Sicherheit. Und wenn wir daran denken, wieviele Attacken es in den vergangenen Jahren gegeben hat, wieviele Geschäfte Tausende von Euros ausgeben mussten, um den Schaden wieder zu beheben, dann denke ich, ist es verständlich, dass man die PC's und die Betriebssysteme 'schützen' will. Und noch etwas: Über 90% der PC's heute laufen mit einem Windows Betriebssystem. Nur schon deshalb werden natürlich diese Systeme von Hackern bevorzugt, weil sie bei einer 'erfolgreichen' Attacke viel mehr Schaden anrichten können, als sagen wir mal bei einer Mac oder Linux Attacke.

Dazu kommt, dass jemand, der keine illegalen Kopien irgend eines Programmes auf dem PC am Laufen hat, sich da überhaupt keine Sorgen machen muss....
Und wegen Linux: Wäre dieses System so einfach zu handhaben und würde es die gleiche Kompatibilität bieten wie Windows, wären wahrscheinlich schon viele umgestiegen...

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Beitrag von MVetsch » 05.11.2005, 11:25

Ja, da kann ich mich dir voll und ganz anschliessen Whiterider. Ich sehe das genau so.
Wenn ich einen Virus oder Trojaner schreiben würde, würde ich mich ebenfalls auf Windows basierende Betriebssysteme konzentrieren. Die gibt es am meisten und ich kann dadurch einen grösseren Schaden anrichten.

Wer sagt mir überhaupt, ob Linux oder Mac Computer 100%ig sicher sind? Ich behaupte, dass es da ebenfalls Lücken gibt, die nur noch nicht entdeckt wurden, aus dem einfachen Grund heraus, weil diiese Betriebssysteme noch nicht so weit verbreitet sind.
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Mac

Beitrag von Whiterider » 05.11.2005, 11:45

Ja das ist so, Martin. Hier der Link zu einem Artikel vom letzten Jahr, dass es potenziell möglich ist, auch bei einem Mac einen Trojaner oder einen Virus einzufangen:

Mac Artikel Trojaner....

Whiterider

PS: Nur damit es klar ist: Auch ich bin mit Microsoft nicht immer einverstanden, genauer mit der Politik von Microsoft. Aber es ist eine Tatsache, dass die weltweite Kommunikation wie wir sie auch im Myst Universum erleben ohne Windows, in der heutigen Form, wohl kaum möglich wäre. Wir sehen ja auch an den Myst Spielen, dass die Mac User z.B. Uru nicht spielen können, leider.
Aber es ist richtig, dass IMHO erst mit Windows XP Professional von Microsoft ein Betriebssystem bereit gestellt wurde, welches diesen Namen auch wirklich verdient.
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Beitrag von Tachzusamm » 05.11.2005, 12:15

Tja, das ganze Thema hat noch viel weitere Auswirkungen, als uns heute vielleicht schon klar ist.
Whiterider, Du hast insoweit schon recht, daß der Grundgedanke "Sicherheit" ist. Man muss sich aber auch überlegen, wie das dann durchzusetzen wäre.
Ein Sicherheitssystem, das der Benutzer dann auf Wunsch umgehen kann, weil sonst eine geliebte Software nicht läuft, bietet dann wieder keinen Schutz, weil das System dann wieder abschaltbar ist - somit muss man dafür sorgen, daß es im Laufe der Zeit eben nicht mehr deaktivierbar ist.

Dazu würde es nicht reichen, wenn "bestimmte" Softwarefirmen einen "Okay-sicher"-Stempel von Microsoft auf Lebenszeit bekommen (sie könnten dann ja "untreu" werden), sondern es funktioniert nur, wenn immer wieder von Zeit zu Zeit geprüft wird, ob eine Software noch immer eine Existenzberechtigung hat... müsste quasi bei jedem Update gemacht werden.
Problem ist nicht nur, daß sich vielleicht kleine Firmen sowas nicht leisten können, sondern auch, daß "unbequeme" Firmen möglicherweise keinen Stempel von Microsoft bekommen.
Steve: "Hey, Bill, stell Dir vor, da will dieser Konkurrent XY auf UNSEREM System laufen und bittet um einen Stempel. Geben wir ihm den?"
Bill: "Aber klar, Steve, aber klar... Muahahahar..."

Wenn ich lese, daß "Trusted Software" von Microsoft zertifiziert werden soll, wird mir ganz komisch im Magen. Im Grunde bedeutet dies doch, daß Microsoft sich zur Legislative (Gesetzgebende Institution) erhebt. Und zur Executive gleich mit.
Oder hab ich da was verpeilt?
Ach ja, stimmt: Es ist nicht nur Microsoft. Es ist die Trusted Computing Alliance.
Okay, das beruhigt - es sind mehrere Firmen. Nicht nur eine. Natürlich haben wir jede dieser Firmen in diese Allianz ganz frei demokratisch hineingewählt...
Ups? Nicht? Ach so, die haben sich selbst zusammengeschlossen? Na sie werden ja wissen, daß sie zum Wohle der Allgemeinheit handeln. Ich fang schon mal an zu beten.

Weiterhin ist geplant (oder angedacht für später, nicht sofort, sonst fällt es ja auf und könnte Proteste auslösen), daß, um ganz sicher zu gehen, Software und Betriebssystem von Zeit zu Zeit neu aktiviert werden müssen, damit sie weiterlaufen dürfen.
Okay, so ganz in weiter Ferne liegt das nicht, auch heute muss man ja schon aktivieren - wenn auch nur einmal, solange man nichts verändert.
Macht nun ein Benutzer unbeliebte Sachen mit seinem PC oder hat er gar (welch Frevel) eine Software mit falscher Seriennummer, wird der PC einfach abgeschaltet. Aus is.
Wie, sowas geht ja garnicht? Nein? Kann heute jemand noch wirklich ohne Internet?

Käme nun (das ist natürlich reine Spekulation) ein Herr Bush oder wer sonst Nachfolger wird auf die Idee, China müsse sanktioniert werden, wäre das ganz einfach. Legen wir halt mal alle PCs in ganz China auf einmal still und gucken, ob die Schlitzaugen dann nicht klein beigeben.
Okay, zugegeben, China ist ja weit weg, UNS trifft das nie, schliesslich macht Europa ja immer brav mit, was Amerika verlangt. Wir müssen uns also überhaupt keine Sorgen machen.

Trusted Computing... Trusted bedeutet Vertrauen. Laut Definition dieses Wortes geschieht sowas immer auf beiden Seiten und Vertrauen muss geschenkt werden, nicht erzwunden.
Ich entscheide gern selbst, wem ich vertraue. Wie praktisch, daß mir sowas in Zukunft eine Software abnimmt.
Wie können wir Microsoft noch vertrauen, wo sie längst enschieden haben, uns nicht mehr zu trauen?

Tachzusamm
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Sicherheit ohne Software Beschränkung?

Beitrag von Whiterider » 05.11.2005, 13:07

Hier habe ich zu unserem Thema noch eine neue Nachricht gefunden:

Computerwoche News


Tachzusammen schreibt:
Trusted Computing... Trusted bedeutet Vertrauen. Laut Definition dieses Wortes geschieht sowas immer auf beiden Seiten und Vertrauen muss geschenkt werden, nicht erzwunden.
Ich entscheide gern selbst, wem ich vertraue. Wie praktisch, daß mir sowas in Zukunft eine Software abnimmt.
Wie können wir Microsoft noch vertrauen, wo sie längst enschieden haben, uns nicht mehr zu trauen?


Dazu kann ich nur fragen, wie soll den Microsoft bei Millionen von Kunden wissen, welche vertrauenswürdig sind und welche nicht?

Whiterider
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Beitrag von Juluck » 05.11.2005, 13:17

Danke, Tachzusamm, du schilderst genau miene schlimmsten Befürchtungen.
Wenn ich lese, daß "Trusted Software" von Microsoft zertifiziert werden soll, wird mir ganz komisch im Magen. Im Grunde bedeutet dies doch, daß Microsoft sich zur Legislative (Gesetzgebende Institution) erhebt. Und zur Executive gleich mit.
Oder hab ich da was verpeilt?
Genau das. Zum Beispiel sagt Microsoft: "Oh Opera ist verdammt unsicher, weil blablabla und blabla, denen geben wir nicht den "Okay-Stempel" es sei denn sie zahlen uns 8 Milliarden Dollar und werden keine neuen Updates herausbringen."

Wenn das wirklich alles so kommt, dann hat Microsoft eine ENORME, RIESIGE Macht über alle unsre PCs und wir können uns nicht mal mehr dagegen wehren.
Man sollte aber bei der ganzen Geschichte auch nicht vergessen, warum Microsoft sich überhaupt solche Gedanken machen muss....Es geht ja schlussendlich auch um die Sicherheit.
Klar, angenommen Microsoft benutzt das Wort nicht nur als Vorwand, sondern es könnte ja sein, dass manche Mitarbeit wirklich von dieser Sicherheit überzeugt sind...

Erstens mal stört mich, dass einfach Microsoft sagt was sicher ist und was nicht (gut, das hatten wir vorher schon mal angesprochen).

Zweitens, wenn es den Viren und Trojanern unmöglich gemacht wird zu existieren, dann wird es auch für jeglicher anderer Freeware unmöglich sein zu existieren. Man muss ja an Microsoft was zahlen. Und wenn man einen MP3-Player programmiert, den Microsoft nicht veröffentlicht haben will, aus Angst der Windows Media Player bekäme eine zu große Konkurrenz.... Ihr wisst schon

Drittens wird es Hacker und Cracker IMMER geben, solange es Computer gibt. Und ich glaube eher, dass die dann größeren Schaden anrichten können als es ihnen bis jetzt möglich ist. Stellt euch zum Beispiel mal vor, die legen so einen oder mehrere Zertifizierungsserver lahm? Dann womöglich auch Millionen von anderen Computern mit... Oder sie finden raus wie man an den Zertifizierungsschlüsseln rumtricksen kann?

Also ich fühle mich durch mein AntiVir bis jetzt eigentlich sicher genug, mal viel sicherer wie wenn Microsoft sagt: "Der intelligente Hintergrundübertragunsdienst hat alle ihre persönlichen und unpersönlichen Daten an den Zentralserver nach Amerika gesendet! Ansonsten schließen Sie bitte den Opera-Browser und verwenden Sie den Internet Explorer ansonsten müssen wir leider ihren Rechner abschalten, da es sich bei Opera um eine nicht-zertifizierte Software handelt."

EDIT:
Dazu kann ich nur fragen, wie soll den Microsoft bei Millionen von Kunden wissen, welche vertrauenswürdig sind und welche nicht?
Gegenfrage: Warum kann ich Microsoft vertrauen, was eine höchst-kapitallistische Politik betreibt und alles Mögliche tut, um den eigenen Einfluss, die eigene Macht, das eigene Monopol zu vergrößern?

Klar gibt es von Millionen Kunden einige Kriminelle. Aber ich glaube einfach, dass die ungefährlicher sind, als wenn sich ein RIESIGES Machtinstrument bildet, welches hier Gesetze macht und ausübt!!

Tipp: Ich kenne da ein gutes Adventure-Spiel: "The Moment of Silence". Klar eine Science-Fiction Story. Dort ist es so, dass alle Bücher verboten sind, alles Wissen wird nur noch elektronisch weitergegebn, weil in Büchern ja zum Beispiel gewaltverherrlichende Propoganda stehen kann. Deshalb ist es ja praktisch, wenn jemand alles kontrollieren kann.........
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Antwort

Beitrag von Whiterider » 05.11.2005, 13:49

Hallo Juluck

Bevor ich auf Dein Posting eingehe, möchte ich noch den folgenden Link loswerden, damit sich da jeder mal Bilder (inkl. Videos) anschauen kann, wie denn MS Vista auf dem Desktop aussehen kann:

VISTA

also Juluck - Dein Artikel tönt halt für mich schon etwas nach - die Kunden sind immer die lieben und Microsoft ist immer böse..... sorry.

Man benötigt übrigens keine Hundertschaften von Krimininellen, um grossen Schaden auf Netzwerken anzustellen....

Dann: Wer schreibt Dir denn vor, welches Betriebssystem Du auf Deinem PC hast? Diese Entscheidung triffst du doch selber.

Und noch einen: Du beschreibst natürlich Microsoft richtig als kapitalistisches Unternehmen. Das sind übrigens alle Firmen in denen wir arbeiten - sie verkaufen nämlich irgendein Produkt und versuchen, Profit damit zu machen. Dann können wieder Löhne gezahlt werden und wir profitieren so auch davon. Kannst Du mir eine Firma nennen, die nicht kapitalistisch ist?

Und noch einen: Bill Gates ist ja nicht unbedingt ein 'Erfinder' sondern eher ein Tüfftler mit einem 'guten Riecher'. Du kennst ja sicher die Anfangsgeschichte aus der Garage? Das waren noch echte Pioniere. Heute ist er der reichste Mann auf der Welt (in kapitalistischen Terms). Aber es ist ebenfalls wahr, dass die Bill und Melinda Gates Stiftung (hier der Link):

Gates Stiftung

versucht, Missstände auf dieser Erde zu lindern und dies mit einem ausserordentlichen Engagement tut. Also hat das ganze neben der 'Profit-Seite' von Microsoft auch eine Auswirkung oder eben 'andere' Seite, welche man positiv finden muss. Und ich finde halt den Grundgedanken des Betriebssystems mit welchem es dann verbreitet wurde immer noch faszinierend. Es war eine Vision, ein Traum und der hat sich verwirklicht - die Garagenfreaks haben ja auch nicht gewusst, ob das hin haut oder ob es ein Flop wird - sie haben es trotzdem gemacht.

Und noch einen: Als ich gelesen habe, dass die EU eine Klage gegen MS einreichte, damit man den Windows Media Player vom Betriebssystem abhängt - damit die Konkurrenz da einsteigen kann, kam mir gleich der Real Player in den Sinn. Dieser Player verursacht ein Chaos auf dem PC wenn man bei der Installation nicht aufpasst und verabreicht dem unwissenden Kunden eine ganze Palette von Zusätzen, die sehr (!) lästig sein können. Da habe ich mich dann gefragt, brauche ich das?

Wir haben jetzt einmal eine sehr grosse Verbreitung von Windows auf dieser Erde. Und dies hat (wie alles hier) zwei Seiten. Deshalb berücksichtigt eine gute Diskussion auch immer beide.

Sorry für die Länge des Postings und
Grüsse
Whiterider
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Re: Sicherheit ohne Software Beschränkung?

Beitrag von Tachzusamm » 05.11.2005, 14:04

Whiterider hat geschrieben:...
Computerwoche News
Jo, das ist immerhin schon eine abgeschwächte Variante, wobei der Benutzer noch selbst bestimmen kann, welche Software er trotzdem benutzen möchte. Guter Ansatz. Vielleicht ist da dann die Hemmschwelle etwas größer, aus Versehen irgendwelche Malware (Viren/Würmer/Trojaner) auszuführen.

Whiterider hat geschrieben:Dazu kann ich nur fragen, wie soll den Microsoft bei Millionen von Kunden wissen, welche vertrauenswürdig sind und welche nicht?
Hö? Den Einwand könnte ich durchaus verstehen, wenn Microsoft WAFFEN verkaufen würde.
Aber was mich angeht, möchte ich gar nicht, daß jemand darüber entscheidet, ob ich würdig bin, ein erworbenes Betriebssystem oder Software auch zu benutzen.
(Nebenbei bemerkt, hab ich alle MicroSoftware, die ich benutze, auch legal erworben.)

Microsoft beheuptet ja, es gehe ihnen lediglich um die Sicherheit der Benutzer. Da gibt's aber sicher andere Modelle, die sowas sicherstellen können. Warum nicht ein Modell, bei denen jeder Softwarehersteller selbst dafür geradestehen muss, daß seine Software sicher ist? Man kauft z.B. eben nur bei Unternehmen, die eine ordentliche Anschrift/Gewerbenachweis/Telefonnummer angeben und die auch haftbar gemacht werden können, wenn sie Mist bauen oder bewusst Schaden herbeiführen. So läge es dann rein im Ermessen des Benutzers. Das klappt ja sonst auch in der Wirtschaft.
So wie es momentan geplant ist, kann ich leider nicht anders als es so zu sehen, daß es MS vorwiegend um die Sicherung ihrer eigenen Vormachtstellung geht.
Aber vielleicht hab ich Dich ja auch nur falsch verstanden.
Juluck hat geschrieben:Klar, angenommen Microsoft benutzt das Wort nicht nur als Vorwand, sondern es könnte ja sein, dass manche Mitarbeit wirklich von dieser Sicherheit überzeugt sind...
Richtig, die Gefahr seh ich dabei auch. Selbst Microsoft ist nicht unfehlbar.

T.

Edit:
Hallo Whiterider

Danke für Deinen Beitrag, Du hast schon recht damit, daß eine gute Diskussion immer beide Seiten berücksichtigt. Ich möchte jetzt nicht nochmal alles zitieren, nur darlegen, daß ich ja keinesfalls der Meinung bin, Microsoft wären "die Bösen". Juluck meint das sicher auch nicht. Und die Gates-Stiftung ist auch eine gute Sache.
Hätte ich so eine schlechte Meinung von Microsoft, würde ich ja garnichts benutzen.

Nur hab ich eben Sorge, daß sich die Leute da etwas verrennen mit dieser Art Ansatz, alles selbst zu kontrollieren (auch wenn da edle Absichten hinterstecken, was aber weder wir genau wissen können noch für ewig garantiert werden kann). Schon so manches Selbst-kontrollierte System, sei es in der Politik oder sonstwo, ist irgendwann zu mächtig geworden und ist aus dem Ruder gelaufen, auch wenn es zu Beginn erstrebenswert schien.

Gruß,
Tachzusamm

Edit2: Nunja, den Real-Player find ich noch schlimmer als den MediaPlayer *g*
Aber es gibt ja nicht nur den als Alternative ;-)

(Hab mal beide Posting in einen gepackt - wird sonst so voll)
Zuletzt geändert von Tachzusamm am 05.11.2005, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Hamsta » 05.11.2005, 17:11

Dazu kann ich nur fragen, wie soll den Microsoft bei Millionen von Kunden wissen, welche vertrauenswürdig sind und welche nicht?
Ich dachte da gehts darum ob mein Betriebssystem der Software vertraut die ich installieren möchten?

Für manche User wird das neue Betriebssystem bestimmt auch vorteile haben, wenn ich da mal so an meine Mutter denke... aber die arbeitet ja momentan noch sehr glücklich mit ihrem 5 Jahre alten Mac ;-)
er schreibt Dir denn vor, welches Betriebssystem Du auf Deinem PC hast? Diese Entscheidung triffst du doch selber.
Nein, diese Entscheidung trifft für mich Ubisoft. Und die werden froh sein wenn sie sich 100%ig sicher sein können das alle die ein Spiel von denen Spielen dieses legal gekauft haben.

Es kommt immer darauf an was man mit dem Computersystem machen möchte, wenn ich in zukunft weiterhin Spiele spielen möchte komme ich so oder so nicht um MS drumherum, wenn ich am Computer Arbeiten möchte gibts für mich zum glück sehr viele alternativen :mrgreen:
In MYST geht es darum in eine komplett andere Welt einzutauchen, dieser Welt erlauben deine eigene zu werden, sie zu erforschen damit du sie verstehst.
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Beitrag von TheSearcher » 05.11.2005, 17:56

@Juluck
ein wenig OT (enthält Spoiler zu The Moment of Silence):

The Moment of Silence macht in der Tat sehr nachdenklich, da hier bisherige Trends konsequent in die Zukunft fortgesetzt wurden.

Man denke da an die "Netzbehörde" (hieß die in TMoS so?), bei der man alle Bücher abgeben muss, damit sie im Netz veröffentlicht werden (um Informationsmonopole zu verhindern). Das Problem: viele unliebsame Bücher verschwinden einfach.

Das ist auch mit einer der Gründe, warum ich ein Gegner von "Google Print" und einem vergleichbaren Projekt von "Mikroweich" bin, möglichst alle Bücher zu digitalisieren.

TMoS lässt grüßen.
Der Zyklustyp einer Permutation ist konjugationsinvariant.
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Beitrag von Hamsta » 05.11.2005, 18:32

Apropos DRM, mit Sonys Musikschutz wird auf dem PC eine Software installiert mit der es möglich ist andere Programme so versteckt abzuspielen damit andere DRM Systeme sie nicht mehr aufspüren können.
Im aktuellen Fall ist es möglich unbemerkt von Blizzard in World of Warcraft zu schummeln. Also wer beschützt hier nun wen?
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Beitrag von Juluck » 05.11.2005, 19:10

Whiterider hat geschrieben: also Juluck - Dein Artikel tönt halt für mich schon etwas nach - die Kunden sind immer die lieben und Microsoft ist immer böse..... sorry.
Nein, ich bin mit Windows XP wirklich zufrieden, kann nicht meckern. Aber für mich klingt diese neue Micrsoft-Initiative einfach nach einem versucht ein Machtmonopol zu errichten.
Whiterider hat geschrieben: Dann: Wer schreibt Dir denn vor, welches Betriebssystem Du auf Deinem PC hast? Diese Entscheidung triffst du doch selber.
Die Gesellschaft, der "Mainstream". Der Beruf. Zitat: "Ohne MS Office Kenntnisse können wir Sie leider nicht einstellen, das braucht heutzutage doch jeder".
Und was tun, wenn das neue Spiel von Rand Miller nur noch unter Microsoft läuft.

Und Whiterider, ich gebe dir vollkommen recht, dass der Realplayer eine riesen Sauerei ist!!
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