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Gleich vorweg: Ich habe nicht wirklich Ahnung von Musik und Audio-Technik im Allgemeinen oder Soundkarten im Besonderen. Auch kann ich nicht behaupten, diesem Thema ein gesteigertes Interesse entgegen zu bringen. Allerdings lese ich mir doch hin und wieder einen Artikel, der sich mit der Thematik beschäftigt, durch und auch diesen Thread habe ich mit mildem Interesse verfolgt.Da Thoro einer Lösung seines Problems offensichtlich noch immer nicht näher gekommen ist, will ich nun auch mal meinen Senf dazu geben; vielleicht bringt es ja etwas...

In einem Artikel der c't über Dolby-Digital-Soundkarten steht folgendes (Hervorhebungen durch mich):
Hier wird behauptet, dass Spiele im Gegensatz zu Video-Material gewöhnlich keinen Digital-Sound erzeugen, der direkt an einen entsprechenden Decoder weitergeleitet werden kann, sondern "nur" analogen Mehrkanal-Sound. (Deutlicher wurde das in einer anderen Ausgabe gesagt; leider kann ich die Quelle nicht mehr finden.) Bei DVD-Videos liegt der Digital-Ton gegebenenfalls direkt im passenden Digital-Format vor, er braucht dann wirklich nur über die passende Schnittstelle (z.B. SP/DIF) an einen Decoder weitergeleitet zu werden.c't 6/06, S. 108 hat geschrieben:Doch während bei gängiger PC-Soundhardware zur Weitergabe von Stereo- und mehrkanaligem Kino-Sound (Dolby Digital, DTS) eine potenzial- und daher brummfreie Digitalverbindung mittels optischem SPDIF genügt, liegt Surround-Spiele-Sound nur an den analogen Ausgangsbuchsen an und erfordert daher zusätzlich oder alternativ eine analoge 5.1- oder 7.1-Verkabelung mit dem A/V-Receiver - und schon wars das wieder mit der sauberen, galvanischen Trennung. Abhilfe versprechen nun die beiden mit knap 50 beziehungsweise 90 Euro relativ günstigen PCI-Soundkarten Aureon 7.1 PCI und Montego DDL von Terratec und Turtle Beach, die mit Hilfe ihres im Treiber integrierten Software-Encoders (Dolby Digital Live, DDL) an die Analog-Ausgänge gerichtete Sound-Ausgaben abfangen, ins Dolby-Digital-5.1-Format umwandeln und digital via SPDIF ausgeben können.
Video-Spiele dagegen erzeugen direkt keinen Sound in einem der Digital-Formate (DD, DTS etc.), möglicherweise weil damit Lizenzgebühren gespart werden können. Dass Myst IV entgegen der durch das Label auf der Verpackung suggerierten Erwartung auch keinen Digital-Sound direkt erzeugt, dafür spricht auch Thoros Feststellung aus einem früheren Beitrag:
Es wird also Analog-Sound erzeugt. Der liegt an den analogen Ausgängen/Kanälen einer Soundkarte direkt an. Um diese Signale aber über eine (digitale) SP/DIF-Schnittstelle nutzen zu können, müssen diese erst in eines der digitalen Ton-Formate kodiert werden, damit ein Receiver am anderen Ende sie schließlich wieder dekodieren kann, um sie hörbar zu machen. Diese digitalen Ton-Formate sind quasi das Protokoll, mit denen die Klangdaten zwischen Soundkarte und Receiver übertragen werden. Man kann nicht einfach die analogen Sound-Signale auf die digitale Schnittstelle "umleiten", denn sie werden vom Empfänger in einem bestimmten Format erwartet.Thoro hat geschrieben:Myst IV unterstützt nur maximal 2 Kanäle. Der Hinweis auf Dolby Digital Live bedeutet, dass man mit einem entsprechenden Dolby Digital Live Chip diese 2 Kanäle als Dolby Digital 2.0 Stream ausgeben kann. Das ist jedenfalls das was ich seinerzeit dazu in Erfahrung bringen konnte.
Fazit: Man muss einen Encoder im Rechner selbst bemühen, wenn man Mehrkanal-Ton aus Spielen digital über die Lautsprecher einer Audio-Anlage ausgeben will. Die Alternative ist, die Soundkarte mit analogen Kabeln für jeden Kanal an die Anlage anzuschließen.
Und Myst IV liefert wohl sowieso nur zwei Kanäle. Der Denkfehler in diesem Thread war wohl, "Dolby Digital" mit "Rundumklang", also mehr als 2 Klangkanälen gleichzusetzen.
Was Pfösou gemacht hat, ist wohl diesen Zweikanal-Sound mittels eines "Decoders" künstlich auf mehrere analoge Kanäle zu verteilen. Pfösou, wahrscheinlich hast du deine Anlage über mehrere analoge Kabel an die Soundkarte angeschlossen und nicht über ein einziges digitales Kabel, nicht wahr?