Hallo nefret!
Die heutige PC-Technik bietet für den Heimanwender mehr als genügend Leistung, um fast jede denkbare Anwendung zu nutzen. Darum braucht man sich um die technischen Leistungsdaten keine großen Gedanken zu machen, wenn man nicht gerade sehr spezielle Anforderungen hat. Zum Beispiel unterscheidet sich die Leistung der unzähligen Motherboards der vielen verschiedenen Hersteller, wenn überhaupt, nur im einstelligen Prozentbereich voneinander. Darum würde ich bei einer Neuanschaffung mein Hauptaugenmerk eher auf die Umweltbelastung eines Rechners legen, sprich Hitze und Lärm.
Wärme wird im Rechner durch nicht genutzte Energie erzeugt, ist im Grunde also Energieverschwendung. Hohe Wärme verkürzt zudem die Lebensdauer der elektronischen Komponenten im Rechner. Und nur wegen dieser Hitze sind auch die Ventilatoren nötig, die die Hauptursache für einen lärmenden Rechner sind. Für einen sparsamen und leisen Rechner würde ich Folgendes empfehlen. Dabei gehe ich davon aus, dass Uru deine leistungsmäßig anspruchsvollste Anwendung ist; Büroanwendungen und Internet sind mit jedem heute zu kaufenden Rechner ohne Probleme zu nutzen.
Netzteil
Das ist einer der Haupterzeuger von Wärme und Lärm (durch seinen Lüfter) im Rechner. Darum sollte es nicht möglichst groß dimensioniert sein, sondern möglichst genau an die von der Hardware benötigte Leistung angepasst werden. Kaufe lieber ein etwas teureres, hochwertiges Netzteil mit gutem Wirkungsgrad und leise laufendem Lüfter, anstatt mit großer Wattzahl. Nur wenn du planst, deinen Rechner irgendwann mit stromhungrigen Komponenten wie neuerer Grafikkarte oder Festplatten aufzurüsten, dann kann ein größer dimensioniertes Netzteil sinnvoll sein. (Obwohl man bei einer solchen Aufrüstung auch gleich das Netzteil durch ein passendes austauschen kann.)
Grafikkarte
Je nach Ausführung ist diese Komponente der Hauptverbraucher der vom Netzteil bereitgestellten Leistung. Wegen des Stromhungers benötigen die neueren Grafikkarten auch immer solche monstermäßigen Lüfterkonstruktionen, denn ein großer Teil dieses Stromes wird einfach nur in Wärme umgewandelt. Wenn deine höchste Anforderung an die Fähigkeiten deiner Grafikkarte die optimale Unterstützung von Uru ist, dann brauchst du keinen Grafikboliden für 300 oder gar noch mehr Euro. Konkret würde ich eine Karte mit dem Grafikchip ATI Radeon 9600 empfehlen. Solche Karten haben ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis und es gibt sie sogar mit passiver Kühlung, also
ohne Lüfter!
Festplatte
Die Festplatte ist eine andere Komponente, die je nach Ausführung viel Wärme und Lärm erzeugt. Die Kapazität spielt dabei weniger eine Rolle, als die Geschwindigkeit, mit der die Platte rotiert. Für den Heimgebrauch reichen 5400 Umdrehungen pro Minute völlig. Es gibt auch leise Festplatten mit 7200 Umdrehungen pro Minute, aber die produzieren auch mehr Wärme (mit den daraus resultierenden Nachteilen). Wenn du nicht gerade Datenbankanwendungen fährst und viel Videobearbeitung machst, rate ich zur langsamer drehenden Festplatte. (Ob die Platte einen parallelen oder seriellen ATA-Anschluß besitzt, ist im Prinzip egal. Seriell benutzt schmalere Kabel, was praktisch ist, wenn man im Rechner herumbasteln will, und es erleichtert auch die Lüftung im Rechnerinneren. Aber das sollte dein PC-Schrauber entscheiden können.)
Prozessor
Wenn Uru wieder als Maßstab verwendet wird, ist ein Prozessor mit einer Taktfrequenz ab 2 Gigahertz empfehlenswert. Ob von Intel oder AMD ist im Prinzip egal; Intel ist meist weniger stromhungrig, aber teurer als AMD. Ein Pentium IV oder Athlon XP sollte es tun, vermeide aber nach Möglichkeit die Celeron- bzw. Duron- und Sempron-Ausführungen dieser Prozessoren, weil die bei sonst ähnlicher Ausstattung weniger sogenannten Cache-Speicher mitbringen. Die Auswirkungen dieses Unterschiedes kann man je nach Anwendung durchaus wahrnehmen. Im Sinne der Lärmvermeidung solltest du auch auf einen entsprechend leisen Prozessorlüfter Wert legen. Auch hier gilt: Je leistungsstärker der Prozessor, desto mehr Abwärme produziert er.
Hauptspeicher
Hier ist eigentlich nur die Menge wichtig. Mit welcher Technik der Speicher konkret arbeitet, ist für Heimanwendungen unwichtig, weil die Unterschiede überhaupt nicht wahrnehmbar sind. Wenn du außer Uru sonst keine speicherintensiven Anwendungen wie beispielsweise Grafik- und Videobearbeitung nutzt, sollten 512 Megabyte ausreichen. Es gilt aber: Je mehr, desto besser. Aber mehr als 1 Gigabyte macht eigentlich kaum Sinn. Wenn ich wählen müsste, würde ich das Geld, das man für Speicher über 512 MB ausgibt, lieber in ein höherwertiges Netzteil oder einen besseren Prozessorlüfter investieren.
Motherboard
Das Motherboard solltest du nach Preis und Ausstattung und nicht nach Hersteller oder (angeblicher) Leistung aussuchen (Begründung siehe oben). Es sollte die vorher genannten Komponenten unterstützen. Onboard-Funktionen wie Netzwerk-Adapter und Sound sind praktisch. Wenn du audiophil veranlagt bist, solltest du eine seperate Soundkarte verwenden. Die bereits von anderen genannte Audigy II wird auch von Cyan für Uru empfohlen. Solche Dinge wie RAID- und SCSI-Unterstützung sind für Heimanwender unnötig.
Bleiben noch die Laufwerke: Ob du noch ein Diskettenlaufwerk benötigst, mußt du selbst entscheiden. Ein DVD-Laufwerk würde ich auf jeden Fall einbauen lassen. Ob du CD- oder DVD-Brenner brauchst, solltest du auch selbst am besten wissen.

Es ist sehr schwer eine Empfehlung für ein bestimmtes Modell zu geben. Wenn du keine besonderen Wünsche hast, dann tut es im Prinzip jedes Laufwerk. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass es Laufwerke gibt, die
extrem laut im Betrieb sind. Faustregel: Je schneller, desto heuler.

(Ich würde das
langsamste erhältliche Laufwerk wählen. Das ist dann immer noch mehr als schnell genug.) Wenn du Besonderes möchtest wie zum Beispiel Unempfindlichkeit gegenüber CD-Kopierschutz oder große Brenngeschwindigkeit bei DVDs (da gibt es große Probleme mit der Datensicherheit), solltest du dir am besten einmal ein paar Testberichte in Computer-Zeitschriften ansehen.