Laxman: Die D’ni-Technologie ist faszinierend, nicht so wie die Elektronik, wie wir sie kennen. Ihre Verarbeitungsanlagen basieren nicht auf dem Binärsystem, wie unsere Computer es tun. Daher mussten wir versuchen, ganz von vorne herauszufinden, wie es hier unten läuft. Als erstes die KI... Es scheint so, dass der größte Teil der Verarbeitung nicht in der KI selbst abläuft, sondern im „Primärgitterarray“ [engl. Primary Lattice Array]. Dieses ist sehr interessant, da es ein sehr flexibles System ermöglicht. Es kann „on-the-fly“ verändert und aktualisiert werden. Der GZ selber war allem Anschein nach ursprünglich nicht mit der KI verbunden. Er wurde erst später als Upgrade hinzugefügt. Ich könnte weiter und weiter über dieses Zeugs reden. Habt ihr bestimmte Fragen, damit ich euch nicht mit meinem Herumgerede langweile?
vid: Als die KI noch nicht unter der gesamten D’ni-Bevölkerung verteilt war, wie groß war die Gefahr, dass jemand im Nexus in die Falle geriet?
Laxman: Gute Frage! Von dem ausgehend, was wir gesehen haben, war das ein Teil des Plans. Die Elite der Gesellschaft, die Zugriff zu KIs hatte, konnte sich frei bewegen, aber diejenigen ohne KI wurden eingesperrt – was einen gewissen Grad an Schutz für die obere Stufe bot. Wir vermuten, dass der Nexus damals überprüft wurde und diejenigen, die in der Falle saßen, [mit einer Geldstrafe?] bestraft und dann freigelassen wurden. Wir sind uns bei diesem Punkt nicht sicher.
Arthur Kalnins: Als die erste Restauration damals im Gange war, stellte es sich heraus, dass die Privaträume (engl. Private Rooms) [beim Eggroom] ausgehende KI-Signale blockieren. Könntest du erklären, warum ihr so zögerlich wart, diese Bereiche zu öffnen? War es wegen der Beschränkung des KI-Traffics? [wörtlich: „KI-Verkehr“, gemeint sind die KI-Signale]
Laxman: Wir waren deswegen zögerlich, die Benutzung dieser Bereiche zu bewilligen, bis wir verstanden, ob die KI-Abschirmung absichtlich oder zufällig verursacht wurde. Zufällige Phänomenen die dieses könnten gefährliche Nebenwirkungen haben. Und wir waren auch über das schwebende Ei besorgt.
DRCLeri1: Weißt du, wie die KI-Verteiler [engl. KI Dispensers] arbeiten?
Laxman: Er verteilt KIs...

Er hat zwei Funktionen… Erstens fügt er die KI an die Hand an. Zweitens meldet es sie beim Primärkristall an, um die richtige Funktionalitätsstufe zur Verfügung zu stellen.
CAGrayWolf: Verschiedene Forscher haben gefragt, ob die KI in irgendwelche anderen Sprachen übersetzt wird, insbesondere Spanisch?
Laxman: Unsere ursprüngliche Arbeit (eine ganze Menge) war nur, eine grundlegende Funktionalitätsstufe auf Englisch zur Verfügung zu stellen. Derzeit ist es nur Jonglieren mit Ressourcen. Wir haben uns in letzter Zeit auf Effekte des Verbindens [Linking ist gemeint] – und wie das Gitter, die KI und Bücher miteinander zusammenarbeiten. Wir versuchen, einige Verbesserungen zu machen – sozusagen einige Aspekte des Verbindens [Linking ist wieder gemeint] optimieren. Um die Frage direkt zu beantworten – sobald wir mehr so überbeansprucht sind, würden wir andere Sprachen hinzufügen.
vid: Vor kurzer Zeit passierte etwas mit dem Großen Nullpunkt und alle Forscher, die alle 14 Kalibrierungsmissionen vollendet hatten, bekamen die Möglichkeit, ihre gegenwärtige Position in der Höhle auf der KI abzulesen. Kannst du erklären, warum dies nicht auf der Oberfläche funktioniert und ebenfalls einen ungefähren Überblick darüber geben, wie weit die Kalibrierung ist?
Laxman: Der Große Nullpunkt verwendet keine elektromagnetische Energie für die Übertragung. Wir vermuten, dass er eine Art Übertragungsmedium verwendet, das Gestein durchdringen kann – was natürlich Sinn ergeben würde. Vielleicht etwas wie Neutrinos as Träger. Sehr exotisch, und sehr schwierig zu „sezieren“ für uns. Der Große Nullpunkt war der Referenzpunkt und musste genau bei extrem hohen Höhen [gemeint ist so etwas wie Höhe über NN, bzw. über GZ] sein. Nichtsdestotrotz, je weiter weg man reist, desto geringer wird die Genauigkeit. (Aufgrund der Natur der Polarkoordinaten, mit denen der GZ arbeitet.) Daher können die KIs in großer Nähe zum GZ manchmal sehr genau sein. Das bedeutet jedoch nicht, dass der GZ und die KIs vollständig für Distanzmessung kalibriert sind.
Arthur Kalnins: Der DRC sagte, dass er Phil Hendersons zermalmte KI im Bereich der Gildenhalle gefunden hat. Wart ihr in der Lage, sie [förmlich] als Phils KI zu identifizieren, und wenn ja, wie?
Laxman: Wir haben Phils KI tatsächlich gefunden. Wir waren zur Identifikation in der Lage, indem wir einen kristallinen Identifikationsdraht [engl. ID Strand] entfernt und in eine andere funktionierende KI eingebaut haben.
DRCLeri1: Tut mir leid, wenn du dies bereits angesprochen hast – was wird benötigt, um den Großen Nullpunkt zu vollständiger Funktionalität zu bringen?
Laxman: Einfach gesagt, mehr Daten [im Engl. wurde hier „Samples“ verwendet]. Je mehr Daten wir bekommen, desto größer wird die Genauigkeit. Es ist nicht so unähnlich wie bei oberflächenbasierten GPS-Empfängern. Man kann sie stationär halten und sie verbessern ihren Standort durch den weiter anhaltenden Empfang von Satellitendaten. Nebenbei gesagt… Wir haben bemerkt, dass wir falsche Daten zu den gültigen Kalibrierungsdaten bekommen. Leider ist die einzige Möglichkeit, um das zu bereinigen, ein Neustart des Großen Nullpunktes selbst. Wir schätzen derzeit noch ab, ob das notwendig wird.
GingerDiva: Victor, du hast den Primärkristall erwähnt… worauf erstreckt sich Zweck des Primärkristalls und gibt es einen sekundären, tertiären etc… von der Existenz von wie vielen Ebenen wisst ihr und wofür sie jeweils zuständig sind?
Laxman: Der Primärkristall [engl. Primary or Prime Lattice] ist nur einer von hunderten. Wir haben ihn als primär beschrieben, da es der erste war, den wir restauriert haben. Unser Verständnis über das System ist soweit, dass je mehr Kristalle wir „online“ bringen, desto schneller die [Daten-]Verarbeitung wird. Die Arbeit wird auf alle funktionierenden Kristalle aufgeteilt.
Thend: Wird der GZ von Prinzipien, die Teil von Nikola Teslas Studien sind, von (natürlichen oder künstlichen) Ley-Linien und/oder von „Heiliger Geometrie“ [Sacred Geometry] unterstützt oder verwendet diese? Wenn ja, inwiefern?
Laxman: Nicht wirklich. Tesla war in erster Linie involviert mit elektromagnetischer Strahlung. Es gibt EM-Störstrahlung vom GZ aus, aber es handelt sich nur um einen Nebeneffekt. Die Primärfunktionen haben mit EM nichts zu tun. Es ist möglich, dass die vom GZ erzeugte Störstrahlung von verschiedenen Kulturen auf der Oberfläche empfangen und als natürliche Energie von der Erde selbst interpretiert wurde. Ley-Linien und –Effekte könnten nichts weiter als Ausschussdaten vom Großen Nullpunkt sein.
Swimmery4: Du sagtest, es sei einfach, das System schnell zu verbessern. Meine Frage ist, hatten die D’ni vor dem Fall irgendwelche Verbesserungen in Arbeit? Wenn das der Fall ist, plant ihr, sie zu vollenden/zu implementieren? Wenn das der Fall ist, wie werdet ihr sie vollenden/implementieren?
Laxman: Wir haben eine große Anzahl an Verbesserungspläne für die KI gefunden. Das Problem ist, dass wir tatsächlich unsere eigenen Verbesserungen selbst neu schreiben, sodass wir nicht aus Versehen „nicht so sichere“ Funktionen hinzufügen. Es ist leichter, unseren eigenen Code zu schreiben, als ihren Code zu überarbeiten zu versuchen. Wir verwenden ihren Code, um von ihm zu lernen – und er stellt uns eine Menge an Anweisungen zur Verfügung, um unseren eigenen zu verbessern.
DRCLeri1: Es gibt ein Problem damit, dass einige Forscher ihrer Haupt-GZ-Verbindung verlieren, nachdem sie die 14 Kalibrierungsmissionen angefangen haben. Wie kann das verbessert werden?
Laxman: Wir sind uns dessen bewusst und arbeiten daran. Es hat etwas zu tun mit den Störungen, die der GZ empfängt. Dieser Punkt ist sehr weit oben auf unserer Prioritätsliste.
Jacuru: Stördaten, bedeutet das, dass es irgendwo anders einen zweiten Nullpunkt gibt, der interferiert, oder sind das nur Reflektionen innerhalb der Höhle? Oder nur Interferenzen zwischen Until Uru und Life
Laxman: Wir sind nicht sicher, was die Quelle der Störsignale ist. Aber wenn der GZ Neutrino-basiert ist… wir wissen, dass es natürliche Neutrinoquellen gibt, die Partikel aus dem Raum durch die Erde senden. Es könnte einfach diese „Hintergrund“-Störung sein, von der wir noch nicht herausgefunden haben, wie wir sie filtern können. Aber wir haben einige Ideen.
Thend: Ich vermute, dass die D’ni-Elite die Möglichkeit gehabt hat, den GZ zum Aussenden eines bestimmten Signals auszuschicken, welches Orientierungslosigkeit und/oder Ohnmacht bei einem KI-Träger verursachte, um die „niederen“ D’ni-Bewohner davon abzuhalten, sich „zu weit weg“ aufzuhalten (z.B. auf der Oberfläche). Ist da etwas dran und könnte diese Funktion zu P.HENDersons „Unfall“ beigetragen haben und/oder der Grund dafür, dass er seine KI entfernt hatte, bevor er „verschwand“?
Laxman: Wir haben keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass die KI und der GZ dazu verwendet werden konnten, um diesen Effekt bei Menschen zu erzeugen. Die D’ni-Elite war scheinbar recht stolz, aber wir denken nicht, dass sie solche Kontrollhilfsmittel hatten. [TODO!] Wenn die KI als Kontrollinstrument dienen sollte, wäre sie zuerst bei den niederen Klassen verteilt worden. Aber natürlich – wenn ich wüsste, dass wir euch Forscher alle mit der KI kontrollieren könnten, ich würde das verneinen und euch dann für das Stellen der Frage bestrafen.
